Die israelische Zeitung Haaretz berichtete am Dienstag unter Berufung auf Informationen des Zweiten Israelischen Fernsehens, bei Dutzenden der Teilnehmer seien in den letzten Jahren schwere gesundheitliche Schäden aufgetreten.
Das Verteidigungsministerium teilte mit, die von den zuständigen Stellen genehmigten Versuche hätten dazu gedient, den Schutz der israelischen Bevölkerung vor strategischen Bedrohungen zu verbessern und seien auf freiwilliger Basis erfolgt. Die Soldaten, die daran teilgenommen haben, haben genaue Erklärungen über den Versuch erhalten und hatten jederzeit die Möglichkeit, auszusteigen.
Den Medienberichten zufolge begannen die Versuche an 800 Soldaten im Jahre 1999. Die Soldaten hätten die Auflage bekommen, niemanden etwas davon zu erzählen. Einige von ihnen hätten später Hauttumore, schwere Lungenentzündungen, heftige Kopfschmerzen, Bronchitis und Symptome von Epilepsie erlitten. Verteidigigungsministerium und Armee hätten jedoch nicht die medizinischen Versorgungskosten übernommen.
Einer der Soldaten sagte dem Fernsehen, eine Gruppe habe den bestehenden US-Impfstoff gegen Milzbrand und eine zweite den israelischen experimentellen Impfstoff erhalten. Man habe gesagt, dass der Stoff vollkommen ungefährlich sei.
Der ehemalige Gesundheitsbeauftragte der Armee, Giora Martinovich, erklärte dem israelischen Rundfunk, die Versuche seien angeordnet worden, weil man damals Angriffe aus dem Irak mit biologischen Kampfstoffen befürchtet habe. Ein israelischer Impfstoff sollte zur Verfügung stehen, weil der US-Impfstoff gegen Milzbrandbakterien damals nicht in großen Mengen zu kaufen gewesen sei.