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Putin-Besuch: Zensur in Österreich

©© APA
Die strenge Zensur seitens des Kremls ereilt nun auch die österreichischen Medien. Putin möchte in einem guten Licht dastehen und überlässt nichts dem Zufall.

Die strenge Zensurpolitik des russischen Präsidenten Putin bekommen nun auch etliche österreichischen Medien zu spüren. Nach einem russischen Interventionsversuch wird ein vom ORF anlässlich des bevorstehenden Putin-Besuches in Österreich geplantes Interview mit dem russischen Präsidenten, das Informationsdirektor Oberhauser in Moskau hätte führen sollen, nun doch nicht stattfinden.

Dies teilte ORF am Freitag in einer Aussendung mit. Abgesagt wurden nach APA-Informationen auch geplante Interviews mit der „Presse“ und dem „profil“. Begründung der Kreml-Abfuhr in Richtung ORF: „Unfreundliche Berichterstattung des ORF im Vorfeld des Staatsbesuchs.“

Konkret gemeint war damit offenbar ein TV-Promotiontrailer, der über den Programmschwerpunkt anlässlich des Putin-Staatsbesuchs informiert und in dem unter anderem Bilder vom Tschetschenien- Konflikt zu sehen sind. Der Kreml forderte die Absetzung des ORF- Trailers beziehungsweise einen neuen Schnitt. Vom ORF wurde dieser Zensurversuch zurückgewiesen.

Ebenfalls abgesagt wurden nach Informationen der APA die Interviews mit der Tageszeitung „Die Presse“ sowie dem Nachrichtenmagazin „profil“. Gar nicht erst zur Interview-Einladung kam es für den „Kurier“. Das Interview, bei dem es unter anderem um die Großmacht-Ambitionen Moskaus gehen sollte, wurde von den Kreml-Machthabern abgesagt.

Medienzensur steht in Russland auf der Tagesordnung. Präsident Putin hat die staatlichen Eingriffe in die Arbeit von Fernsehen, Radio, Zeitungen und Zeitschriften in den vergangenen Jahren zur Festigung seiner Macht massiv verstärkt. In westlichen Medien und von internationalen Bürgerrechtsorganisationen werden immer wieder Einschränkungen der Pressefreiheit kritisiert.

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