Kapfenbergerin unter Mordverdacht in U-Haft
Wie ein Ermittler auf Anfrage der APA am Sonntag mitteilte, sei die Frau noch wegen ihrer Verletzungen im LKH Bruck/Mur unter Polizeibewachung in Gewahrsam, sie werde aber so bald als möglich in die Justizanstalt Leoben gebracht, wo über sie dann die Untersuchungshaft verhängt werde. Die Frau hatte ausgesagt, dass sie bei einer Auseinandersetzung mit ihrem Ex-Freund diesem ein Messer entrissen und mehrmals auf ihn eingestochen habe. Der Mann war vo der Polizei tot in ihrer Wohnung gefunden worden.
Bei der Obduktion der Leiche des 26-jährigen Ex-Freundes seien acht oder neun Stichkanäle festgestellt worden, so Chefinspektor Anton Kiesl. Drei davon seien absolut tödlich gewesen. Der Mann dürfte nach Aussagen seiner Ex-Freundin gedroht haben, die Türe zu ihrer Wohnung einzutreten, wenn sie ihn nicht einlasse. Danach war zu einer Auseinandersetzung gekommen, in deren Zuge die Frau sich gegen die Angriffe des 26-Jährigen mit einem Messer zur Wehr gesetzt haben dürfte. Dabei hatte sie u.a. eine schwere Abwehrverletzung an der rechten Hand erlitten. Die Obersteirerin soll ihrem Ex-Partner das Messer entrissen und ihrerseits auf den Mann eingestochen haben, um ihn abzuwehren.
Der Tote war deutscher Staatsangehöriger, war aber in Tunesien geboren worden, so ein Polizist. Er habe ursprünglich nach dem Ende der Beziehung zu der Frau nach Deutschland zurückkehren wollen, war dann aber überraschend an der Wohnungstür der Frau in Kapfenberg aufgetaucht. Die Obersteirerin hat zwei Kinder aus einer anderen Beziehung, diese befinden sich bei ihren Schwiegereltern und werden von einem Kriseninterventionsteam betreut.