Israel setzte Luftangriffe fort
Wie israelische Medien unter Berufung auf palästinensische Angaben berichten, wurden von einem Raketentreffer in ein Auto in den frühen Morgenstunden drei Palästinenser im Norden des Gazastreifens getötet. Bei einem anderen Luftschlag starb in Jabalia ein 15-jähriger Palästinenser.
Ein Sprecher der israelischen Streitkräfte sagte, der Wagen habe Aktivisten der radikalislamischen Hamas gehört. Die Wucht der Detonation beweise, dass das Fahrzeug voller Sprengstoff gewesen sei.
Zum Tod des 15-Jährigen erklärte die Hamas, der Teenager habe nicht der radikalislamischen Bewegung angehört. Die Organisation wird wegen ihres Bekenntnisses zu Raketenangriffen immer wieder von Israel ins Visier genommen.
Im Osten von Gaza wurde ein Auto mit einer Rakete zerstört, ohne dass Menschen getroffen wurden. Außerdem feuerte die israelische Luftwaffe auf eine Metallwerkstatt nördlich von Gaza.
Die rivalisierenden Palästinensergruppen Hamas und Fatah haben sich unterdessen nach ihren Kämpfen im Gazastreifen auf eine neue Waffenruhe geeinigt. Unter ägyptischer Vermittlung sei vereinbart worden, noch am Samstag Kontrollpunkte aufzulösen, bewaffnete Einheiten von den Straßen abzuziehen und danach Geiseln auszutauschen, sagten Sprecher von Hamas und Fatah nach einem Treffen in der ägyptischen Vertretung in Gaza.
Bei Kämpfen zwischen beiden Gruppen waren seit Sonntag mehr als 50 Palästinenser ums Leben gekommen. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hatte am Freitag mit dem Hamas-Exilchef, Khaled Meshaal, telefoniert. Meshaal habe die Führer der Fatah von Abbas und auch seiner Hamas aufgefordert, miteinander zu sprechen. Der palästinensische Informationsminister Mustafa Barguti traf sich mit dem jordanischen König Abdullah.
Zuvor hatte bereits Ministerpräsident Ismail Haniyeh von der Hamas alle Bewaffneten aufgerufen, sich von den Straßen zurückzuziehen und so das Blutvergießen zu beenden. Bisher waren alle Aufrufe zu einem Ende des Konflikts zwischen der gemäßigten Fatah von Abbas und der Hamas ergebnislos verhallt.