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Totschweigen: Big-Brother-Skandal in Australien

Die "Big Brother"-Sendung in Australien kommt unter Beschuss: Der TV-Sender hat entschieden, einer Kandidatin den Tod ihres Vaters zu verheimlichen.

Seit einem Monat lebt Emma Cornell im australischen Big-Brother-Container des Senders «Channel Ten» – abgeschnitten von der Aussenwelt, in der Realität des Reality-TV. Bis heute weiss sie nicht, dass ihr Vater vergangene Woche an Krebs gestorben ist – die Macher der Sendung verheimlichen Emma die traurige Nachricht.

Ein Sprecher des Senders behauptete, man handle gemäss den Wünschen der Familie, wie die «BBC» berichtet. Und Tim Stanton, Emmas Freund, erklärt die umstrittene Entscheidung so: «Ihr Vater wollte nicht, dass sie einen Schock erlebt, oder dass sie das Gefühl bekommt, sie müsse das Haus verlassen, um zu seiner Beerdigung zu kommen. Sie wird sich vielleicht darüber aufregen, wenn sie rauskommt und herausfindet, was passiert ist, aber ich glaube, sie wird es verstehen.»

Kritiker glauben dennoch nicht, dass die Entscheidung gut für Emma Cornell ist. Chris Hall, Sprecher des australischen Zentrums für Trauer und Todesfälle in der «BBC»: «Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass man die Risiken einer solchen Vorgehensweise abwägen muss – einer Vorgehensweise, die gut gemeint sein mag aber letztlich der leidtragenden Person nicht wirklich dient.»

Die australische Ausgabe von «Big Brother» sorgt damit zum zweiten Mal in kurzer Zeit für Schlagzeilen: Im vergangenen Jahr gab die Sendung wegen einem sexuellen Übergriff zu reden. (Quelle: 20min.ch)

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