Rund 1.000 Österreicher fallen jährlich dem Passivrauchen zum Opfer. Mit diesen erschreckenden Zahlen machte die Sozialversicherung am Mittwoch im Rahmen eines Symposiums in Wien auf die Notwendigkeit der Raucherprävention aufmerksam.
Österreich liegt laut Josef Probst, stellvertretender Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, in der Umsetzung von wirksamen Maßnahmen der Raucherprävention im europäischen Vergleich weit abgeschlagen. Internationale Erfahrungen würden jedoch zeigen, dass nur gemeinsame und abgestimmte Maßnahmen nachhaltig ein rauchfreies Leben fördern können.
Initiativen im Bereich der Aufklärung, des Nichtraucherschutzes und der Raucherentwöhnung besitzen großes Potenzial und rechnen sich für die Betroffenen, so Konrad Köck, Generaldirektor der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse. Zwei Drittel aller Raucher gelten als unglücklich mit ihrer Sucht und wollen aufhören. Immer mehr Einrichtungen der Sozialversicherung bieten ambulante und stationäre Raucherentwöhnung an.
So sei etwa das vor genau einem Jahr eingeführte Rauchertelefon ein voller Erfolg. Von den rund 2.400 betreuten Rauchern hätten rund 25 Prozent nicht mehr zum Glimmstängel gegriffen, so die Initiatoren. Angebote wie diese müssten flächendeckend eingeführt werden. Eine angemessene Finanzierung der Prävention und der Rauchertherapie wurde von den Experten einhellig gefordert.
Alfred Lichtenschopf, Leiter des Arbeitskreises für Rehabilitation der Österreichischen Pneumologiegesellschaft, machte auf die Gefahren des Passivrauchens aufmerksam. So steigt die Gefahr, an Lungenkrebs zu erkranken um etwa 20 Prozent, das Risiko eines Schlaganfalles um etwa 80 Prozent. Rauchverbote in ganz Österreich seien laut dem Mediziner die einzige Lösung, um das Problem in den Griff zu bekommen.