Demnach trägt der Pkw-Verkahr nur 44 Prozent seiner Kosten. Noch schlimmer wirds beim Lkw, wo nur 36 Prozent auch vom Verursacher bezahlt werden. Dabei seien die Staukosten noch gar nicht mit eingerechnet.
Laut VCÖ ist eine weitere Ungerechtigkeit des Verkehrs, dass die untersten Einkommensschichten besonders draufzahlen. Die zehn Prozent der reichsten Österreicher geben mehr für ihr Auto aus, als die ärmsten zehn Prozent zum Leben haben, so VCÖ-Experte Martin Blum am Freitag vor Journalisten. Dies zeige sich etwa bei der Pendlerpauschale: Weniger als fünf Prozent der unselbstständig Erwerbstätigen mit einem Einkommen unter 10.000 Euro im Jahr erhalten die Pendlervergütung. Bei Personen mit einem Verdienst von über 200.000 Euro seien es hingegen fast 18 Prozent.
Weiters sei unfair, dass die Bahn auf ihrem gesamten Streckennetz Maut bezahlt (das so genannte Infrastrukturbenützungeentgelt), der Lkw aber nur auf Autobahnen und Schnellstraßen. Und während für die berufliche Benützung der Öffis nur das Ticket refundiert wird, könnten Pkw-Vielfahrer durch das Kilometergeld noch in die eigene Tasche wirtschaften, rechnete Blum vor.
Der VCÖ geht davon aus, dass der Pkw-Verkehr knapp 11 Mrd. Euro an Kosten verursacht, aber nicht einmal 5 Mrd. Euro davon selbst trägt. Beim Lkw fallen 5,7 Mrd. Euro an Kosten an, aber nur 2,1 Mrd. Euro werden durch die Lkw-Betreiber auch beglichen. So sei die Beförderung von einer Tonne mit dem Lkw für die Allgemeinheit drei Mal so teuer, als würde die Fracht Bahn fahren.
Geht es nach dem Verkehrsclub, dann muss eine kilometerabhängige Maut die Vignette ersetzen und die Städte mittels City-Maut vor dem Verkehrskollaps bewahrt werden. Auch müsse die Förderpolitik überdacht werden. So sei etwa die Stellplatzverpflichtung, die bei Neubauten die Errichtung von Autoabstellplätzen vorschreibt, kontraproduktiv. Damit fließen Autokosten in die Wohnaufwendungen, wo wieder Nichtauto-Besitzer für die motorisierten Mitbürger zum Handkuss kommen.