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"Nachbar-Erde" doch zu heiß für Leben?

Der im April in den Medien als "Nachbar-Erde" gefeierte Planet Gl 581c im Sternbild Waage ist nach Angaben von deutschen Wissenschaftlern vermutlich doch zu heiß, um Leben zu ermöglichen.

Allerdings habe man für seinen größeren Bruder, den Planeten Gl 581d im 20 Lichtjahre entfernten Planetensystem Gliese, lebensfreundliche Bedingungen nachweisen können, teilte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Montag mit. Die Wissenschaftler kamen auf Grund von Kreisbahn- und Klimaberechnungen zu dem Ergebnis, dass Gl 581c doch als unbewohnbar eingestuft werden muss.

Auf dem neuen Kandidaten Gl 581d sind die Umweltbedingungen den Experten zufolge allerdings so unwirtlich, dass sie allenfalls primitive Lebensformen zulassen. Weil der im Vergleich zur Erde acht Mal so massereiche Planet seinem Stern immer die gleiche Seite zuwendet, sei die Entstehung höheren Lebens sehr unwahrscheinlich. Auf seiner Tagseite ist es den Forschen zufolge vermutlich relativ warm, während auf der Nachtseite eisige Kälte herrscht. Auch für den Menschen könnte Gliese 581d keine zweite Heimat sein, denn selbst auf seiner beleuchteten Seite herrscht nur rotes Dämmerlicht und es toben heftige Stürme.

Das Planetensystem Gliese 581 weist vermutlich drei Planeten auf, die um einen Roten Zwerg kreisen. Dieser Zentralstern leuchtet etwa hundert Mal schwächer als unsere Sonne. Die beiden ins Visier genommenen Planeten sind so genannte Super-Erden, also Planeten, die bis zu zehn Mal mehr Masse als die Erde besitzen.

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