Dies gab Flugdirektor John Shannon am Montagabend (Ortszeit) im NASA-Kontrollzentrum in Houston in Texas bekannt.
Beim Start war ein Defekt am Hitzeschild des Shuttles entstanden, der vor der Landung behoben werden soll. Am linken oberen Heck ist eine Isoliermatte beschädigt worden. Eine 10 mal 15 Zentimeter grosse Ecke ist umgeknickt. Sie steht jetzt wie ein Dreieck nach oben.
Durch die starken Reibungskräfte beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre würde an diesem hervorstehenden Stück zusätzliche Hitze entstehen.
Es sei zwar nicht zu befürchten, dass der Schaden an der Raumfähre zu einem Risiko für die Astronauten werden könnte, sagte Shannon weiter. Wenn die defekte Kachel aber gesichert werden könnte, dann brauche man sich gar keine Sorgen mehr machen. Ecke annähen
Gemäss Shannon kann die hervorstehende Ecke heruntergedrückt und mit einem Metallfaden angenäht oder mit Spezialklebstoff festgeklebt werden. Die NASA will mit der Reparatur vermeiden, dass sich der Schaden am Hitzeschild vergrössert, was längere Reparaturen am Boden erforderlich machen würde.
Bei drei in diesem Jahr noch geplanten Raumfährenflügen wolle man keine Verzögerung in Kauf nehmen, sagte Shannon. Wann der Hitzeschild repariert werden soll, ist noch unklar. Denkbar ist sowohl der letzte von drei geplanten Einsätzen im freien All als auch ein vierter ausserplanmässiger Einsatz.
Die NASA ist in diesem Jahr in Verzug geraten, weil ein für Mitte März geplanter Start der Atlantis wegen der Beschädigung des Aussentanks bei einem Hagelsturm gestrichen werden musste.
Die Raumfähre war schliesslich in der Nacht zum Samstag (MESZ) vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet und hatte am Sonntagabend an der ISS angedockt. Ihre Rückkehr ist am 21.©Juni um 13.54 Uhr Ortszeit (19.54 MESZ) geplant. Der Weltraumeinsatz dauert nun insgesamt 13©Tage. Sonnensegel montiert
Einen Tag nach dem Andocken an der ISS haben zwei NASA- Astronauten in der Nacht zum Dienstag erfolgreich den ersten Ausseneinsatz im All absolviert.
Während der 6 Stunden und 15 Minuten verbanden Jim Reilly und Danny Olivas unter anderem die elektrischen Anschlüsse und Datenkabel der neuen Sonnensegel mit der Raumstation. Sie schlossen nach Angaben der NASA ausserdem das Kühlsystem an.
Vor dem Ausseneinsatz brachten die Astronauten das 17,5©Tonnen schwere Segment mit den Solarpanelen mit Hilfe eines Roboterarmes an der ISS an. Am Dienstag sollen dann die 70 Meter langen Sonnensegel automatisch entfaltet werden.