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Heiße Spur nach Polizistenmord in Heilbronn

Heilbronn - Nach dem Mord an einer jungen deutschen Polizistin wird in Europa intensiv nach einer Verdächtigen gefahndet. Verdächtige hinterlässt seit Jahren Spuren

Die Ermittlungen konzentrieren sich vor allem auf Deutschland und Österreich. Auf einen möglichen Aufenthaltsort der Frau gebe es aber zunächst keinerlei Hinweise, erklärte der Leiter des Landeskriminalamtes Oberösterreich, Rudolf Keplinger, am Sonntag im Gespräch mit der APA. Zwei inhaftierte Männer, die mit der mutmaßlichen Täterin Eigentumsdelikte begangen haben sollen, würden sich ausschweigen.

DNA-Spuren der Frau wurden an zahlreichen Tatorten in Deutschland, Frankreich sowie in Tirol und Oberösterreich sichergestellt. Der vorerst letzte genetische Fingerabdruck der Verdächtigen fand sich im März in Gallneukirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung). Bei den Einbrüchen sei nicht nur Geld gestohlen worden, sondern alles, was irgendwie verwertbar ist, berichtete Keplinger. Die DNA der Flüchtigen wurde auch bei zwei ungeklärten Mordfällen gesichert.

Die Fahnder gehen davon aus, dass die Frau und die beiden Männer einer größeren kriminellen Gruppierung angehören. Eine genauere Angabe zur Bande konnte Keplinger nicht machen. Eine Größenschätzung wäre „unseriös“. Die Erhebungen würden sich jedenfalls nicht auf Spurenvergleiche zwischen Deutschland und Österreich beschränken, so Keplinger. Details wollte er aber aus ermittlungstechnischen Gründen nicht nennen.

Die österreichischen Fahnder befänden sich laut Keplinger „in ständigem Abgleich“ mit ihren deutschen Kollegen, es gebe Schritt für Schritt gegenseitige Informationen. „Wir werden unsere Kontakte noch mehr verbreitern“, kündigte der oberste Kriminalbeamte Oberösterreichs an. Er erklärte aber gleichzeitig, dass die Ermittlungen mühsam blieben, sollte die Verdächtige nicht auf frischer Tat ertappt werden oder ein heißer Tipp aus der Bevölkerung kommen.

Die 22 Jahre alte Polizistin war am 25. April in Heilbronn mit Kopfschüssen getötet worden. Ihr 24-jähriger Kollege, der ebenfalls am Kopf getroffen wurde, überlebte schwer verletzt. Ein Passant fand die Opfer neben ihrem Dienstwagen liegend. Ihre Waffen und die Handschellen fehlten. Die deutschen Ermittler haben für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, 100.000 Euro ausgesetzt.

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