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17-jähriger Deutscher schildert Haftbedingungen

Türkei - Der seit Wochen in der Türkei inhaftierte 17-jährige deutsche Schüler Marco kann sich nach eigenen Worten über schlechte Behandlung im Gefängnis von Antalya nicht beklagen.

Es fielen keine bösen Worte, er habe keinerlei Schläge oder Misshandlungen erlebt, sagte Marco in einem Interview der türkischen Zeitung „Hürriyet“ (Dienstagausgabe).

Auch das Essen sei gut. Allerdings wäre es nicht schlecht, wenn es auch einmal „Pommes und Steak“ geben würde, sagte der Schüler. Marco sitzt seit zehn Wochen in Antalya im Gefängnis, weil er eine 13-jährige Britin sexuell missbraucht haben soll.

Auch bei seinen Eltern, die er einmal die Woche sehen könne, habe er sich nicht über die Haftbedingungen beschwert. Allerdings habe er ihnen erzählt, wie schwierig es sei, mit so vielen Leuten einen Saal, eine Dusche und eine Toilette zu teilen, sagte er dem Blatt. Gut sei, dass es einen Innenhof gebe, der von morgens sieben bis abends acht Uhr geöffnet sei. Allerdings sei es in Antalya im Moment so heiß, dass man keine Lust habe hinauszugehen. Sie könnten aber duschen, wann immer sie wollten. Eine angebotene Verlegung in ein neues Gefängnis habe er abgelehnt. Im jetzigen Gefängnissaal habe er Freundschaften geschlossen. „Es gibt keinen anderen Deutschen, aber einen aus dem Kosovo, der Deutsch kann.“ ©©©Er hoffe, sagte Marco „Hürriyet“, dass die Wahrheit ans Licht komme und das Verfahren gegen ihn eingestellt werde. Er würde sich wünschen, dass die 13-jährige Engländerin die Wahrheit erzähle und die Anzeige zurückgezogen werde. Nach seinen Angaben ging die Initiative von dem Mädchen aus. Die Engländerin habe ihn nachts in ihr Hotelzimmer gerufen. „Sie hat mich zuerst geküsst“, sagte Marco. Zum Geschlechtsverkehr sei es nicht gekommen. Als er das Zimmer verlassen habe, habe sie ihn böse angesehen. „Sie hat mehr von mir erwartet.“ Das Mädchen habe sich ihm gegenüber als 15-Jährige ausgegeben. Er habe „einen Schock bekommen“, als er später erfahren habe, dass sie erst 13 sei. „Wenn ich das gewusst hätte, wäre es ganz sicher nicht so weit gekommen.“

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