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1,44 Milliarden Euro Schaden

APA/Artinger
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Am Montag hat im Wiener Landesgericht der BAWAG-Prozess begonnen. Neun Personen sind angeklagt, die Ex-Gewerkschaftsbank durch Untreue und Bilanzfälschung um bis zu 1,44 Mrd. Euro geschädigt zu haben.

Rund eine volle Stunde benötigte Staatsanwalt Georg Krakow, um in seinem Eröffnungsplädoyer die umfangreiche Anklage zusammenzufassen.

Krakow charakterisierte jeden einzelnen der neun Angeklagten. Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner bezeichnete er als den „Kopf der Gruppierung, die die BAWAG fast zu Grunde gerichtet hat“. Von Elsner seien die „Sondergeschäfte“ und schließlich „umfangreiche Vertuschungsaktionen“ ausgegangen, als die Verluste virulent wurden und verheimlicht werden sollten. Elsner habe „die Bank vorsätzlich verspielt“, stellte der Staatsanwalt fest.

Der Anwalt von Elsner, Wolfgang Schubert, hat zu Beginn seines Plädoyers die „blanke Menschenjagd“ auf seinen Mandanten und andere Vorstandsmitglieder scharf kritisiert. Die Vorverurteilung Elsners und einiger seiner Vorstandskollegen sei in der österreichischen Geschichte nach 1945 „beispiellos“. Daher habe er ernste Zweifel, dass Elsner ein faires Verfahren gewährt werden könne.

Neun Personen, davon sieben ehemalige BAWAG-Spitzenmanager, sind angeklagt: Der ehemalige BAWAG-Generaldirektor Elsner, sein Nachfolger an der Bank-Spitze Johann Zwettler, der frühere BAWAG- Aufsichtsratspräsident und Ex-ÖGB-Finanzchef Günter Weninger, der Investmentbanker und frühere BAWAG-Geschäftspartner Wolfgang Flöttl, die früheren BAWAG-Vorstände Peter Nakowitz, Christian Büttner, Hubert Kreuch, Josef Schwarzecker und der ehemalige BAWAG-Bankprüfer von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, Robert Reiter.

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