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Kärnten wartete vergeblich auf den Papst

Der für Dienstag erwartete Privatbesuch von Papst Benedikt XVI. im Kärntner Wallfahrtsort Maria Luggau wurde offensichtlich abgesagt. Zunächst hieß es, der Papst werde mit dem Hubschrauber zu Mittag eintreffen.

Das Innenministerium erklärte dann, dass der Papst „sicher nicht“ am Dienstag nach Österreich kommen werde. Angeblich wurden die Pläne wegen des Medienrummels abgeblasen.

Der offizielle Papstbesuch in Österreich findet vom 7. bis 9. September anlässlich des 850-Jahr-Jubiläums von Mariazell statt. Anfang dieser Woche verdichteten sich die Hinweise, dass der Papst, der derzeit seinen Sommerurlaub in den Dolomiten verbringt, Maria Luggau im Lesachtal besuchen will. In früheren Jahren – noch als Kardinal Joseph Ratzinger – war er mehrmals Gast in dem der Wallfahrtskirche angeschlossenen Servitenkloster.

In dem kleinen Wallfahrtsort nahe der italienischen Grenze haben sich am Dienstag – neben zahlreichen Medienvertretern – auch hunderte Schaulustige eingefunden. Beamte des Innenministeriums waren vor Ort. Selbst die Musikkapelle nahm bereits Aufstellung. Und auch Landeshauptmann Jörg Haider (B) bestieg zu Mittag einen Hubschrauber, um den Papst nicht zu versäumen. Er musste unverrichteter Dinge wieder umkehren.

Aus der Umgebung des Papstes hieß es, der Besuch hätte in Ruhe und Beschaulichkeit stattfinden sollen. Eine andere Begründung lautete, die Absage sei wegen der großen Hitze erfolgt, die dem Papst zu schaffen mache.

Der Vatikan hat dann am Nachmittag Besuchspläne des Papstes in Kärnten dementiert. „Diese Information ist vollkommen unbegründet. Der Papst befindet sich derzeit in seinem Urlaubsort Lorenzago und hat für diese Woche keine Pläne, nach Kärnten zu fahren. Auch in der kommenden Woche ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Heilige Vater einen Besuch nach Kärnten unternehmen wird, da er im September ohnehin nach Österreich fährt“, sagte der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi, auf Anfrage der APA. Der Papst ruhe sich in Lorenzago, rund 30 Kilometer von dem Kärntner Ort entfernt, aus, meinte der Vatikan-Sprecher. „Höchstens wird er wie üblich seinen Spaziergang am Nachmittag unternehmen.“

Von den offiziellen kirchlichen Stellen wurden die Ereignisse sehr zurückhaltend kommentiert. Der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz, der sich derzeit in Armenien aufhält, betonte, seine Diözese hätte mit einer allfälligen Kurzvisite des Papstes organisatorisch nichts zu tun.

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