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Nigeria fordert Entschuldigung in Vergewaltigungs-Fall

Die nigerianische Botschaft hat im Fall der Vergewaltigung einer 26-jährigen Niederösterreicherin schwere Vorwürfe gegen die österreichischen Behörden erhoben.

Zwei tatverdächtige Nigerianer seien in der Untersuchungshaft misshandelt und wie Menschen „zweiter Klasse“ behandelt worden, schrieb die Tageszeitung „Die Presse“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf ein Botschaftsdokument. Der Botschafter fordert von Österreich eine öffentliche Entschuldigung und eine Entschädigung, weil ein Gutachten die beiden entlastet habe.

Sollte Österreich der Aufforderung nicht Folge leisten, wolle Nigeria den Fall auf „bilateraler diplomatischer Ebene behandeln“, heißt es in dem Papier. Die nigerianische Regierung sei bereits informiert worden.

Während der 42-jährige mutmaßliche Mittäter weiter in U-Haft sitze, sei der 26-jährige Hauptverdächtige nach zwei Monaten und zwei Tagen in Haft freigelassen worden, obwohl schon länger ein negativer DNA-Test vorliege. Der Präsident des Landesgerichts St. Pölten, Kurt Leitzenberger, rechtfertigte das späte Handeln damit, dass der Nigerianer „die Tat auch mit einem Kondom begehen“ hätte können. Zugleich räumte er ein, dass „ziemlich sicher“ die Voraussetzungen für eine Entschädigung gegeben seien, die in der Regel 100 Euro pro Hafttag beträgt.

Die beiden Nigerianer waren Anfang Mai festgenommen worden, nachdem eine Gegenüberstellung mit Lokalgästen, -angestellten und dem Opfer den Tatverdacht gegen sie erhärtet habe, behauptete die Polizei. Die Tat soll hinter dem Parkplatz eines Cafes in St. Pölten verübt worden sein. Die beiden Männer seien über die Frau hergefallen, als diese nach dem Verlassen des Nachtlokals auf ein Taxi gewartet habe. Sie hätten sie dann ins Gebüsch gezerrt und sich an ihr vergangen. Die Frau wurde nach der Tat zwei Tage im Spital behandelt.

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