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Fahrrad-Highway rückt näher

Demnächst startet eine Machbarkeitsstudie für den Fahrrad-"Highway" im Wiental - rein theoretisch wäre ein Baustart 2009 möglich.  

Aus dem Plan, das Bett des Wienflusses für die Errichtung eines hochrangigen Radwegs quer durch die Stadt zu nutzen, könnte nun doch etwas werden. Wie von SPÖ und Grünen vereinbart, starten demnächst die Arbeiten für eine Machbarkeitsstudie, erfuhr die APA aus dem Wiener Rathaus. Sollte diese positiv ausfallen, könnte bereits 2009 mit dem Bau begonnen werden, zeigte sich Sabine Gretner von den Grünen zuversichtlich.

Nachdem in der Vergangenheit entsprechende Pläne abgeblasen wurden, existiert derzeit nur ein 2005 eröffnetes 2,3 Kilometer langes Teilstück zwischen Auhof und Hütteldorf am westlichen Stadtrand. Die Grünen machten sich seither für eine Verlängerung stark, und zwar in Form eines an die nördliche Mauer des Beckens gehängte Konstruktion. Das Ziel: Ein acht Kilometer langer Fahrrad-„Highway” von Auhof bis zum Naschmarkt.

„Die Stimmung ist so gut, dass ich da optimistisch bin”, meint die Grüne Gemeinderätin und Planungssprecherin nun zu den Chancen einer tatsächlichen Realisierung. Positive Signale gibt es auch aus der SPÖ. Gemeinderat Jürgen Wutzlhofer will allerdings abwarten, wie die Studienergebnisse zur technischen und finanziellen Realisierbarkeit tatsächlich aussehen.

Auch Eduard Winter, Chef der Brücken- und Grundbauabteilung MA 29, ist gespannt, was die Untersuchungen ergeben werden. „Es schaut jetzt einmal relativ gut aus”, meinte er, nachdem auf Basis einer EU-weiten Ausschreibung und eines Hearings Ende Juni die Bietergemeinschaft Axis/Wehdorn/Baumann-Obholzer den Zuschlag für die Machbarkeitsstudie erhalten hat. Ausständig ist noch ein Beschluss des Planungsausschusses. In einer ersten Tranche sollen 300.000 Euro freigemacht werden.

Die Bieter für die Machbarkeitsstudie mussten ihre Ideen für den Bereich Kennedybrücke vorlegen, und die nunmehrigen Sieger präsentierten laut Gretner eine „bestechend einfache Lösung”. Von Hütteldorf kommend soll der Weg demnach weiter im Wienflussbecken verlaufen. Die Brücke wird auf halber Höhe unterfahren, und danach soll der Weg als an der Mauer befestigter „Balkon” mit vier Metern Breite weitergeführt werden. Als Zufahrten sind behindertengerechte Rampen vorgesehen.

„Wir haben Teile festgelegt, die prioritär anzusehen sind”, so MA 29-Chef Winter zu den kommenden Planungen. Demnach will man sich zuerst um den westlichen Bereich bis zur Kennedybrücke kümmern. Für die Gesamtstrecke sind noch viele Fragen offen: Hochwasser- und Denkmalschutz in der historischen Wienfluss-Verbauung Otto Wagners müssen berücksichtigt werden. Zudem ist noch unklar, wie man die lange unterirdische Strecke in Meidling und die Querung des Gürtels bewältigen soll. Auf Kostenschätzungen will sich noch niemand einlassen.

„Ich weiß in drei Monaten mehr, wenn die Planer das durchgegangen sind”, so Winter. Für die tatsächliche Umsetzung braucht es auch noch einen Gemeinderatsbeschluss. Ein Baustart an einem ersten Teilstück im Jahr 2009 könnte dann realistisch sein, meinte er.

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