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Großbrand auf Gran Canaria weitete sich aus

Spanien - Ein großer Waldbrand auf der spanischen Ferieninsel Gran Canaria hat sich weiter ausgebreitet und mindestens 2.000 Menschen in die Flucht geschlagen.

Als das Feuer bereits unter Kontrolle schien, habe heftiger Wind es erneut angefacht, teilten die örtlichen Behörden am Montag mit.

Die auch bei Urlaubern beliebte Gemeinde Mogàn in Südwesten der Kanaren-Insel habe teilweise evakuiert werden müssen. Viele Menschen wurden in einer Sporthalle in Sicherheit gebracht, einige flüchteten an den Strand, wie das spanische Fernsehen berichtete. Rund 60 Häuser seien niedergebrannt. Verzweifelte Anwohner versuchten, die Flammen mit Gartenschläuchen aufzuhalten.

Das durch Brandstiftung nahe Tejeda im Zentrum der Insel entstandene Feuer hat bereits rund 4.000 Hektar ökologisch wertvollen Pinien- und Eukalyptuswald vernichtet. Dies entspricht einer Fläche von 5.400 Fußballfeldern oder 40 Quadratkilometern. Es ist der größte Waldbrand in der Geschichte der Insel. Die große Hitze mit Werten über 40 Grad Celsius, die Trockenheit, der dichte Rauch und der starke Wind erschwerten die Löscharbeiten. Bis zum Nachmittag hatten sich acht verschiedene Feuerfronten gebildet. Rund 300 Feuerwehrleute, Soldaten und Helfer kämpften gegen die Flammen. Unterstützt wurden sie von einem Dutzend Löschhubschraubern und -flugzeugen.

Die Behörden in Mogàn forderten zusätzliche Hilfe an. „Sonst gerät uns das Feuer außer Kontrolle“, sagte Stadtrat Julio Mejóas. Naturschützer warnten vor unabsehbaren Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt. Sorge bereite etwa der Teide-Fink (Fringilla teydea). Der blaugefiederte Singvogel kommt nur auf Gran Canaria und Teneriffa vor.

Gegen den mutmaßlichen Brandstifter wurde unterdessen Haftbefehl erlassen. Der 37-jährige Forstarbeiter hatte gestanden, das Feuer am vergangenen Freitag aus Wut über die Nicht-Verlängerung seines Vertrages gelegt zu haben.

Waldbrände wurden auch vom spanischen Festland gemeldet. In einer Gebirgsregion bei Córdoba im Süden des Landes vernichtete ein auf einem Schießplatz der Armee ausgebrochenes Feuer rund 4.000 Hektar Wald und Buschland, weitere 800 Hektar fielen den Flammen in der Umgebung von Huelva zum Opfer. Im benachbarten Portugal konnten mehrere Feuer gelöscht werden, die Waldbrandgefahr dort bleibt aber angesichts großer Hitze und Trockenheit ebenfalls extrem hoch.

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