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Bauchzyste entpuppte sich als Kokainsackerl

Eine vermeintliche Zyste im Bauch einer 50-jährigen Patientin hat sich bei der Operation in einem Amsterdamer Krankenhaus als Plastiksackerl mit 80 Gramm Kokain entpuppt.

Die Frau habe später zugegeben, das Rauschgift drei Monate zuvor in der Vagina versteckt zu haben, um es zu schmuggeln, berichtet der Arzt Cornelis van der Vlies vom Academic Medical Center in Amsterdam im „New England Journal of Medicine“ (Bd. 357, S. e6).

Das mit Plastik umhüllte Suchtgift müsse durch die Wand der Scheide in den Bauch gelangt sein, wo es von einer Gewebeschicht umgeben wurde, schreibt der Mediziner. Für gewöhnlich würden solche Behältnisse in der Vagina oder dem Anus nur „temporär“ versteckt.

Die Frau wurde nicht der Polizei gemeldet, sagte Krankenhaus-Sprecher Frank van den Bosch am Donnerstag auf Anfrage. Das Spital habe den Behörden nur das Kokain übergeben. „Wenn die Patientin es zurückhaben möchte, kann sie es sich dort wieder abholen“, sagte van den Bosch. „Wir würden ihr dann bestätigen, dass das Kokain aus ihrem Körper stammt.“

Mit diesem Verfahren werde die Klinik ihren Verpflichtungen allen Beteiligten gegenüber gerecht: Das Suchtgift gelange nicht auf den Markt, die Patientin werde gerettet und ihre Privatsphäre geschützt, und die Polizei werde so weit wie möglich informiert. Diese Praxis gebe es in mehreren niederländischen Krankenhäusern. „Wir möchten so auf jeden Fall vermeiden, dass Rauchgiftschmuggler Angst haben, bei Problemen ins Krankenhaus zu kommen“, sagte van den Bosch. Wenn sich die Transportbehältnisse im Körper öffneten, bestehe Lebensgefahr.

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