Ein Todesopfer und hohe Schäden in Salzburg
In der Nachbargemeinde Plainfeld wurden drei Häuser durch Hangrutschungen verschlammt. In etlichen Orten gab es lokale Überschwemmungen, außerdem verursachte auch Hagel erhebliche Schäden.
Besonders tragisch war der Tod eines 55-jährigen Hausmeisters in Koppl. Der Mann versuchte, ein rund 70 Zentimeter dickes Abflussrohr zu reinigen, weil dieses zu verklausen drohte. Dabei dürfte er in den Bach gefallen sein. Er wurde in das Rohr geschwemmt und blieb darin stecken. Drei seiner Söhne versuchten verzweifelt, den Vater herauszuziehen, was aber nicht gelang. Erst nach rund zehn Minuten konnten sieben Feuerwehrleute gemeinsam den 55-Jährigen aus dem rund 1,30 Meter Wasser bergen.
Die Helfer begannen sofort mit Wiederbelebungsversuchen. Der Notarzt konnte nach seinem Eintreffen aber nur mehr den Tod des Mannes feststellen. Ein Kriseninterventionsteam betreute dann die Familie des Verstorbenen.
In Plainfeld verursachten die Unwetter mit extremen Regenfällen zwei Hangrutschungen. Auf einer Böschung, bei der es bereits vor knapp 30 Jahren zu einem Hangrutsch gekommen war und die danach saniert worden war, löste sich auf einer Breite von rund 20 Metern eine ein Meter tiefe Erdschicht. Die Massen rutschten auf ein Haus und drangen durch den Lüftungsschacht in den Heizraum, wodurch die Kellerräume verschlammt wurden. Und in der Nähe löste sich eine rund 15 Meter breite Schlammlawine und donnerte auf zwei Häuser. Auch bei ihnen wurden die Keller vom Schlamm völlig verwüstet. Die Feuerwehr half bei den Aufräumungsarbeiten.
Ebenfalls in Plainfeld trat ein Bach über die Ufer und überschwemmte in Landesstraße auf mehreren Kilometern. Die Straße war bis Montag gegen 6.00 Uhr gesperrt. In Anif musste am Abend die Anifer Landesstraße wegen Überflutung und hängen gebliebener Fahrzeuge rund eine Stunde gesperrt werden. Die Fahrbahn stand nach dem Gewitter bis zu 40 Zentimeter unter Wasser.
Auch in der Umgebung von Lofer im Pinzgau gab es zahlreiche Überschwemmungen. Bei der Vorderkaserklamm in St. Martin verlegte eine Mure auf einer Länge von etwa 100 Metern den Zugang zur Klamm bis zu zwei Meter hoch. Sieben Personen war im Klammstüberl eingeschlossen. Sie konnten erst heraus, nachdem mit Baggern die Zufahrt notdürftig geräumt worden war.
Schwere Schäden hat auch der Hagel angerichtet. Nach ersten Schätzungen der Hagelversicherung entstanden in Salzburg und im Tiroler Unterland in der Landwirtschaft insgesamt Schäden von rund 1,2 Millionen Euro.