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Schulautonomie unter Beschuss

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Die Hälfte der "schulautonomen" freien Tage sind künftig nur noch "so genannte schulautonome" Tage - sie werden nämlich vom Unterrichtsministerium einheitlich vorgeschrieben. Zum Wohl der Eltern, wie es heißt.

Zwei der vier (Volksschule/Hauptschule) bzw. fünf (AHS) schulautonom freien Tage sollen künftig zentral vom Unterrichtsministerium vorgegeben werden. Das sieht eine Novelle zum Schulzeitgesetz vor, die Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) heute, Donnerstag, in Begutachtung geschickt hat.

Damit sollen die freien Tage bzw. die Betreuung an diesen für die Eltern besser planbar werden, so Schmied bei einer Pressekonferenz. Im Idealfall könnte diese Regelung ab dem Schuljahr 2008/09 in Kraft treten, die zentral vorgegebenen Tage könnten im März 2008 verordnet werden.

Ausgenommen von dieser Regelung sind AHS, wenn sie als Sechs-Tage-Woche geführt werden, sowie sämtliche Oberstufenformen (Oberstufenrealgymnasium, berufsbildende mittlere und höhere Schulen, Bundesanstalten für Kinderpädagogik), da bei älteren Schülern angenommen wird, dass keine Betreuungsprobleme entstehen. Bereits im April hatten sich die Schulpartner (Eltern-, Lehrer- und Schülervertreter) für eine solche Lösung ausgesprochen.

Ebenfalls in Begutachtung geht eine Novelle zum Schulunterrichtsgesetz, durch die die Nachprüfungen wieder einheitlich am Montag und Dienstag der ersten Schulwoche stattfinden sollen. Falls eine Schule bereits in der letzten Ferienwoche Nachprüfungen abhalten will, muss sie dies im Schulunterrichtsausschuss extra beschließen. Derzeit müssen die Termine der Wiederholungsprüfungen von den Schulpartnern jeder Schule festgelegt werden, was zum Teil zu heftigen Diskussionen geführt hat. Mit der Neuregelung wird der Termin vorgegeben, nur mehr etwaige Änderungen müssen beschlossen werden. Der Unterrichtsbeginn bleibt wie bisher einheitlich der erste Montag im September (im Westen der zweite Montag im September).

Ab 1. Jänner 2008 geschaffen werden soll außerdem das lange angekündigte Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE). Kernaufgaben sollen die Durchführung internationaler Studien wie PISA, die Einrichtung eines regelmäßigen Bildungsmonitorings, die Implementierung der BIldungsstandards sowie eine regelmäßige nationale Bildungsberichterstattung sein. Erstes großes Produkt soll Ende 2008 der erste nationale „Bildungsbericht“ sein.

Sämtliche geplante Novellen seien mit ÖVP-Bildungssprecher Fritz Neugebauer vorbesprochen, betonte Schmied. Sie könnten bis zum Ende des Jahres beschlossen werden.

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