Erst am Dienstag waren im Zuge einer Razzia 56 Mädchen auf dem Straßenstrich festgenommen. Mehrere Minderjährige aus Rumänien sollen in ihre Heimat zurückgeschickt werden.
In Italien ist Prostitution zwar kein Verbrechen, man darf jedoch nicht erlauben, dass so viele Ausländerinnen, darunter auch Minderjährige, von der organisierten Kriminalität ausgebeutet werden, betonte der römische Bürgermeister. In Italien sind 70.000 Mädchen als Prostituierte tätig, 20 Prozent davon sind minderjährig, viele von ihnen kommen aus Osteuropa und Afrika.
Die Bekämpfung der Straßenprostitution sorgt in Italien für Diskussionen. Der Polizeichef von Rom, Achille Serra, hat vor kurzem eine Aktion scharf gegen den Straßenstrich in der Ewigen Stadt gestartet: Videokameras kontrollieren rund um die Uhr jene Straßen, in denen die Frauen mit Autofahrern verhandeln. Die Bilder sollen an die Polizeizentrale gesendet werden, wo man die Kennzeichen der Freier registriert, die anschließend zur Kasse gebeten werden sollen. Die Strafen würden in diesen Fällen wegen Verstoßes gegen das Halteverbot verhängt.
In den vergangenen Monaten hatte sich Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi mit der Wiedereröffnung der in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle einverstanden erklärt, um die Prostituierten von den Straßen zu verbannen. Sein Vorschlag hatte allerdings vor allem in katholischen Kreisen für helle Empörung gesorgt.