Alle fünf wurden festgenommen und sind teilweise geständig. Trotz dieses Ermittlungserfolges kritisierte Generalmajor Karl Mahrer, stellvertretender Wiener Landespolizeikommandant, die aktuelle Kriminalitätsstatistik: Wir sind mit der Aufklärungsquote nicht zufrieden.
Anfang September konnten die fünf Rumänen dingfest gemacht werden. Ihnen werden unter anderem die beiden Raubüberfälle auf das Postamt 1105 Wien am 9. Mai und 1. August zur Last gelegt. Der 22-Jährige Haupttäter war einschlägig vorbestraft und bereits seit 2002 in Wien tätig. Doch der als U-Boot in der Bundeshauptstadt lebende Mann konnte ausgeforscht werden. Kurz danach klickten auch für die vier mutmaßlichen Mittäter die Handschellen.
Bei Hausdurchsuchungen stellten die Beamten der Kriminaldirektionen 1 und 3 Gaspistolen und diverse andere Gegenstände sicher, die die Bande für die Raubüberfälle und Einbrüche verwendet haben dürfte. Wir gehen von weiteren Straftaten aus, sagte Oberst Roland Frühwirth, Leiter der Kriminaldirektion 1, am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz. Er ersucht um Hinweise unter der Wiener Telefonnummer 31310-33800.
Präsentiert wurde auch die Kriminalitätsstatistik für die Monate Jänner bis August 2007. Demnach wurden bisher 142.691 Straftaten in Wien angezeigt, 2.106 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Aufklärungsrate lag bei 26,7 Prozent. Auch wenn Taschendiebstähle und Sachbeschädigungen immer schwierig zu klären sind – die Zahlen sind trotzdem nicht gut, so Mahrer. Deshalb werde man ab sofort Tatortarbeit und Spurensuche intensivieren, Ermittlungsgruppen personell aufstocken.
Obwohl das Delikt schwerer Raub im Verhältnis zu 2006 um 9,9 Prozent gesunken ist, wurden von Jänner bis August 2007 insgesamt 53 Postämter und Banken ausgeraubt – um fünf mehr als in den ersten acht Monaten des Vorjahrs. Gestiegen ist auch die Zahl der Wohnungseinbrüche: Um 1,2 Prozent im Vergleich zu 2006, wobei die Zunahme bis einschließlich Mai sogar plus zehn Prozent betrug. Es bestehe auch ein Trend zu mehr Sachbeschädigungen: plus 6,9 Prozent. Deutliche Rückgänge wurden hingegen beim Handyraub registriert: minus 13,3 Prozent.