Einen diesbezüglichen Bericht des Kurier bestätigte die Bundespolizeidirektion Wien am Freitag. Tatort war ein Mädchen-WC in der Volksschule Kindermanngasse.
Die Mutter, die die Taferlklasserlin abholen wollte, hatte vor der Schule auf ihre Tochter gewartet. Weil das Kind zu Unterrichtsschluss gegen 13.00 Uhr nicht kam, ging die besorgte Frau nachfragen. Eine Lehrerin suchte nach der Sechsjährigen. Die Schultasche entdeckte die Pädagogin im Gang, in einer Toilette im ersten Stock fand sie schließlich das teilweise entkleidete Kind, sagte Polizeisprecher Walter Hladik der APA. Der mutmaßliche Täter, 30 bis 40 Jahre alt und von ungepflegtem Äußeren, flüchtete.
Das Kind hatte keine sichtbaren Verletzungen, berichtete Hladik. Die Sechsjährige wurde aus Rücksicht auf ihren seelischen Zustand vorerst nicht zu dem Vorfall befragt. Sind die behandelnden Ärzte einverstanden, sollte dies im Lauf des heutigen Tages erfolgen.
Die Lehrerin beschrieb den Verdächtigen als 1,70 bis 1,75 Meter groß, verwahrlost wirkend und eher schlank. Auffällig waren seine ungepflegten Zähne. Die mindestens schulterlangen Haare hatte der Mann zu einem Zopf gebunden. Hinweise nimmt die Kriminaldirektion 1 unter (01)31310/33800 entgegen.
Wir sind tief betroffen und stehen unter Schock, sagte Schuldirektorin Ursula Cermak dem Kurier. Mit dem Stadtschulrat seien alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet worden. Schulpsychologen sollen das Ereignis mit den Kindern aufarbeiten.
Laut Stadtschulrat waren die Erstklassler der Kindermanngasse präventiv geschult worden, schreibt der Kurier. Inzwischen werden alle Schüler bei der Annäherung verdächtiger Personen zur besonderen Vorsicht gemahnt. Den Instruktionen gemäß sei die Sechsjährige nicht allein aufs WC gegangen. Ihre Begleiterin habe den Sanitärraum jedoch vor ihr verlassen. Der Täter habe vermutlich in einer der Kabinen gewartet.