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Türkei beginnt mit Beschuss nordirakischer Dörfer

Nach dem Grundsatzbeschluss der türkischen Regierung für eine Militärintervention im Nordirak hat die Armee nach Presseberichten damit begonnen, Dörfer im Nachbarland unter Beschuss zu nehmen.

In der Gegend seien rund 200 türkische Geschosse eingeschlagen, meldete die Zeitung „Hürriyet“ am Mittwoch. In den beschossenen Dörfern werden Stellungen der kurdischen Rebellengruppe PKK vermutet. Auch die pro-kurdische Nachrichtenagentur ANF meldete türkischen Artilleriebeschuss auf Ziele in Nordirak. Laut „Hürriyet“ wurden zudem türkische Panzerverbände an die Grenze zu Irak verlegt.

Die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Dienstag eine Parlamentsentscheidung auf den Weg gebracht, mit der die Armee zu einer grenzüberschreitenden Intervention in Irak ermächtigt werden soll. Nach Presseberichten soll die Abstimmung darüber kommende Woche stattfinden. Irak und die USA warnten die Türkei vor einer Militärintervention.

Bei dem ins Auge gefassten Einmarsch will die Türkei gegen Stützpunkte der PKK in Nordirak vorgehen. Die kurdischen Rebellen hatten in jüngster Zeit ihre von Nordirak aus gesteuerten Angriffe in der Türkei verstärkt; in den vergangenen zehn Tagen starben nach amtlichen türkischen Angaben bei PKK-Überfällen fast 30 Menschen. Allein am Wochenende wurden 13 türkische Soldaten bei einem PKK-Überfall in der Provinz Sirnak getötet. Türkische Medien berichteten, in der Gegend seien mehrere tausend türkische Soldaten auf der Jagd nach rund 80 PKK-Rebellen, die für den Überfall vom Wochenende verantwortlich gewesen sein sollen.

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