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Horngacher: Journalistin gab Informanten preis

©APA
Die "News"-Journalistin Martina Prewein hatte schon Anfang April 2006 unter der Schlagzeile "Sex, Cops und rotes Licht" über Machtkämpfe innerhalb der Wiener Polizei berichtet.

Das war damit zwei Monate bevor Roland Horngacher dem „profil“-Journalisten Emil Bobi die Audio-Dateien mit einer in der sogennnten Sauna-Affäre richterlich genehmigten, geheimen Telefonüberwachung vorgespielt haben soll.

Horngachers Anwalt Richard Soyer hatte im Hinblick darauf die inkriminierte Verletzung des Amtsgeheimnisses vom Tisch zu wischen versucht, da bereits Prewein bzw. „News“ den Inhalt der Audio-Dateien gekannt hätte, die Telefonate zwischen Ernst Geiger und Wofgang B., dem Betreiber eines als FKK-Sauna getarnten Bordells, dokumentierten.

Sie hätte diese Bänder nie gehört und auch in verschriftlicher Form „leider nie im Leben gesehen“, bedauerte Prewein nun im Zeugenstand. Ihr Informant, auf dem ihre Meldung beruhte, sei Christian Nurschinger, der Anwalt von Wolfgang B. gewesen, gab die Journalistin ihre Quelle preis – nachdem sie sich mit Nurschinger dahingehend besprochen hatte, wie sie versicherte.

„Nurschinger war bei einer Vernehmung von B. im BIA (Büro für Interne Angelegenheiten, Anm.) dabei. Er hat mir nachher nacherzählt, was er sich gemerkt hat“, erzählte Prewein. Diese Schilderungen wären dann in ihren Artikel eingeflossen.

Anschließend konfrontierte Roland Horngacher die Journalistin damit, sie wäre „wiederholt“ im Dienstauto „einer Führungskraft der Bundespolizeidirektion Wien mitgefahren“. „Ich kenne relativ viele Kriminalbeamte. Da habe ich mitfahren können bei Recherchen“, erwiderte Prewein.

Horngacher insistierte, worauf Prewein ihn ersuchte, doch den Namen zu nennen, den er offenbar im Sinn habe. „Meinen Stellvertreter, Karl Mahrer“, wurde der General darauf konkreter. Prewein räumte darauf ein, „ein paar Mal“ von Mahrer mitgenommen worden zu sein: „Aber nur auf dem Weg zum ’News’, wenn er selbst in der Gegend war und da wo hat hin müssen.“

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