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Dominikanische Republik: 20 Tote durch Tropensturm

©AP
In der Dominikanischen Republik sind durch die Regenfälle des Tropensturms „Noel“ mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 20 Personen sind noch verschollen.  

Demnach richteten die Überschwemmungen und Erdrutsche in der Dominikanischen Republik und in Haiti größere Schäden auch in der Landwirtschaft an. Zahlreiche Flüsse stiegen über die Ufer und überschwemmten die Niederungen. Mehrere Ortschaften wurden durch die steigenden Wassermassen von der Außenwelt abgeschnitten.

„Noel“ war am Montag über den Westen der Insel Hispaniola mit den beiden Staaten Haiti und Dominikanische Republik hinweggezogen. Die Windgeschwindigkeiten im Zentrum des Tropensturms erreichten bis zu 80 Stundenkilometer.

Auch in Kuba, dessen östlicher Teil von dem Sturm heimgesucht wurde, wurden umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung getroffen. „Noel“ bewegte sich in nördlicher Richtung auf die Bahamas zu. Dort erwarten die Meteorologen einen Schwenk nach Nordosten, so dass der Tropensturm das amerikanische Festland nicht erreichen dürfte.

In der Karibik und in Zentralamerika richten die durch Wirbelstürme transportierten Regenmassen in der Regel mehr Schaden an als die zerstörerische Kraft der Stürme. Der Wasser weicht die Böden auf, löst in der Bergen Erdrutsche und in den Ebenen Überschwemmungen aus. Dabei kommen regelmäßig Menschen zu Schaden, die in gefährdeten Gebieten siedeln.

In San Jose de Ocoa wurden drei Menschen von einem reißenden Fluss davongerissen. Drei weitere Menschen wurden in der Hafenstadt Haina von einer Schlammlawine begraben. Tausende mussten ihre Wohnungen verlassen. Wie Zeitungen berichteten, wurden durch Erdrutsche und Überschwemmungen Hunderte von Häusern beschädigt oder völlig zerstört. Touristen kamen nicht zu Schaden. Nach Angaben des Reiseveranstalters TUI befinden sich die betroffenen Regionen weit entfernt von Feriengebieten.

Begleitet von heftigen Regenfällen war „Noel“ über die Insel Hispaniola weggefegt, auf der die Staaten Dominikanische Republik und Haiti liegen. Vielerorts waren die Straßen unpassierbar. Schulen und Geschäfte in der Dominikanischen Republik blieben geschlossen, Telefonverbindungen waren unterbrochen. Der Sturm ließ für rund zwei Stunden das gesamte Elektrizitätssystem zusammenbrechen, über neun Millionen Menschen waren ohne Strom.

Im benachbarten Haiti gab es nach Angaben der Regierung zunächst keine Berichte über Todesopfer. Ministerpräsident Jacques Edouard Alexis rief die Menschen auf, sich in Sicherheit zu bringen. „Noel“ bewegte sich nach Nordwesten Richtung Bahamas. Meteorologen rechneten damit, dass er nach Osten abdreht, bevor er auf Florida trifft.

„Noel“ richtete mit gewaltigen Regenmassen mehr Schäden an als die Kraft des Sturms. Die Windgeschwindigkeiten im Zentrum des Tropensturms erreichten am Montag bis zu 80 km/h. Danach zog der Sturm an der Nordküste Kubas entlang. Am Dienstagvormittag bewegte sich „Noel“ mit 19 Stundenkilometern weiter in westlicher bis nordwestlicher Richtung. Dabei lagen die Windgeschwindigkeiten im Zentrum bei 95 km/h.

Starker Regen ging auf die östlichen Bahamas nieder. Die Mengen sind nach Angaben von Meteorologen hier nicht ganz so hoch wie auf den bergigen Karibikinseln, aber auch hier sind örtlich Überschwemmungen möglich. „Im Bereich der Bahamas verstärkt sich der Sturm wohl noch, und es ist durchaus möglich, dass er zeitweise Hurrikanstärke erreicht“, sagte Hurrikanexperte Thomas Sävert vom Wetterdienst Meteomedia. „Noel“ ist der 14. Sturm der atlantischen Hurrikan-Saison, die offiziell bis zum 30. November dauert.

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