Als Fluchtmotiv wurde ihre Liebe zueinander angegeben, welche schwierig sei, da das Mädchen noch so jung ist. Die Mutter des Mädchens zog inzwischen die Anzeige wegen Kindesentziehung zurück.
Sonntagabend war die wochenlange Suche nach dem jungen südsteirischen Liebespärchen zu Ende. Die beiden wurden in München von Polizeibeamten in einer U-Bahn-Station im Zuge einer Kontrolle aufgegriffen. Sie dürften schon entsprechend mitgenommen ausgeschaut haben, dass sie kontrolliert wurden, so ein Beamter der Polizeiinspektion Leibnitz. Tatsächlich lebten die beiden in einem Wald bei München in einem mitgebrachten Zelt. Die ersten paar Wochen kamen sie mit 500 Euro, die sie mitgehabt hatten, über die Runden. Die restlichen vier Wochen sammelten sie Pfandflaschen und -dosen um sich mit ein paar Euro pro Tag über Wasser zu halten.
Als sie gefunden wurden, sollen sie laut Exekutive einen erleichterten Eindruck gemacht haben. Die erschöpften Jugendlichen wurden von den Eltern des 17-Jährigen heimgeholt und durften nach den Einvernahmen im Landeskriminalamt Steiermark nach Hause fahren. Die Mutter der Zwölfjährigen zog die Anzeige wegen Kindesentziehung zurück. Ob die beiden mit Konsequenzen zu rechnen haben, entscheidet die Staatsanwaltschaft, die den Akt übermittelt bekam, so die Exekutive.
Laut Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Manfred Kammerer, ist sexueller Missbrauch von Unmündigen durch Jugendliche generell mit einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren, schwerer sexueller Missbruch mit bis zu fünf Jahren bedroht. Somit hängt eine Strafverfolgung davon ab, ob sich die beiden Jugendlichen ihrer Liebe auch körperlich hingegeben haben.