AA

Zürich: Feuerwehrmann bei Brand umgekommen

©EPA
Ein Toter und fünf Verletzte: Das ist die tragische Bilanz eines Großbrandes im historischen Zunfthaus zur Zimmerleuten in der Zürcher Altstadt. Die Opfer sind Feuerwehrleute, die zum Teil vom einstürzenden Dachstock begraben wurden.
Video zum Brand 

Das Zunfthaus brannte größtenteils aus. Ursache und Schaden waren vorerst nicht bekannt.
Den Brandalarm in dem Mitte des 14. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnten Gebäude am Limmatquai wurde am Mittwochabend um 23.30 Uhr durch einen Brandmelder ausgelöst, wie die Stadtpolizei mitteilte. Beim Eintreffen der städtischen Berufsfeuerwehr stand der Dachstock bereits im Vollbrand. Im Restaurant des Zunfthauses hielt sich offenbar niemand auf. Die Berufsfeuerwehr, das Pikett Glattal und zwei Milizkompanien der Pflichtfeuerwehr konnten verhindern, dass die Flammen von der lichterloh brennenden Holzkonstruktion auf andere, teils direkt ans Brandobjekt angrenzende Altstadtgebäude übergriffen, etwa auf das benachbarte Zunfthaus zum Rüden.

„Es war sehr schwierig, das Feuer einzugrenzen“, sagte Stadtpolizei-Sprecher Marco Cortesi vor Journalisten. Gegen 01.00 Uhr stürzte der Dachstock plötzlich und laut Cortesi für die Feuerwehr unerwartet ein. Im dritten Stock und um das Brandobjekt wurden mehrere Feuerwehrleute von herunterstürzenden Teilen des Dachstocks getroffen und teilweise verschüttet. „Es sind teils sehr grosse Balken herabgestürzt“, sagte Cortesi. Für einen 44-jährigen Unteroffizier der Berufsfeuerwehr, der sich offenbar im dritten Stock aufgehalten hatte, gab es keine Rettung. Er erlag noch auf dem Brandplatz seinen Verletzungen. Vier Milizfeuerwehrleute im Alter von 23 bis 43 Jahren sowie ein 61-jähriger Berufsfeuerwehrmann mussten ins Spital gebracht werden. Zwei von ihnen hatten Knochenbrüche erlitten, zwei weitere Rauchgasvergiftungen. Der 61-Jährige wurde an Armen und Händen leicht verletzt. Insgesamt standen rund 100 Rettungskräfte im Einsatz.

Zur Brandursache und zur Schadenhöhe lagen vorerst keine Angaben vor. Die Stadtpolizei Zürich wollte am Nachmittag an einer Medienkonferenz weiter informieren. Um 10.00 Uhr stand die Feuerwehr weiterhin im Einsatz, und aus den Trümmern stieg Rauch auf, wie Stadtpolizei-Sprecher Michael Wirz auf Anfrage sagte. Das Limmatquai blieb bis auf weiteres gesperrt, auch für Fussgänger. Die Tramlinien 4 und 15 waren weiterhin unterbrochen. Der Schaden dürfte immens sein. Das Zunfthaus zur Zimmerleuten ist eines der prunkvollsten historischen Gebäude der Stadt Zürich. Laut Angaben der Zunft, der das Haus seit 1459 gehört, wurde es erstmals in der Mitte des 14. Jahrhunderts erwähnt. Bis 1580 stand es unmittelbar an der Limmat. Der erste Stock wurde in jüngerer Zeit als Restaurant genutzt. Im zweiten Geschoss war der prunkvolle Zunftsaal aus dem Jahre 1708. Das Haus „zum Roten Adler“ hat seit Mitte der 1780-er Jahre sein heutiges Aussehen.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Zürich: Feuerwehrmann bei Brand umgekommen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen