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Südkoreaner wählen neuen Präsidenten

Südkorea wählt am Mittwoch einen neuen Präsidenten. Favorit ist der Oppositionspolitiker und Kandidat der konservativen Großen Nationalpartei (GNP), Lee Myung-bak, dem noch ein unabhängiges Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs des Finanzbetrugs bevorsteht.

Bei der Stimmabgabe in Seoul rief Lee die Wähler auf, einen Wechsel an der Regierung herbeizuführen. Er wolle sich bei den Menschen bedanken, die ihn vor den „negativen Angriffen“ während des Wahlkampfes geschützt hätten, wurde der frühere Unternehmensmanager und Bürgermeister von Seoul von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.

Bei einer Zustimmung von zuletzt über 40 Prozent für Lee, der vor allem Wirtschaftsthemen in den Vordergrund seines Wahlkampfes gerückt hatte, kündigte sich ein Machtwechsel nach fast zehn Jahren Regierung unter liberalen Präsidenten an. Fast 30 Prozentpunkte hinter Lee lagen den letzten Umfragen der vergangenen Woche zufolge der Kandidat der regierungsnahen Vereinigten Neuen Demokratischen Partei (UNDP) Chung Dong-young und der unabhängige konservative Kandidat Lee Hoi-chang. Bei seiner Stimmabgabe beschrieb Chung die Wahl als „Kampf zwischen Wahrheit und Falschheit“.

Bei der Präsidentenwahl zeichnete sich indes eine geringe Beteiligung ab. Drei Stunden nach Öffnung der Wahllokale hatten erst 9,4 Prozent der Berechtigten ihre Stimme abgegeben, wie die Nationale Wahlkommission in Seoul mitteilte. Es wurde mit der bisher niedrigsten Wahlbeteiligung in der Geschichte des Landes gerechnet. Als Grund nannten Beobachter allgemeine Wählerapathie sowie Verdrossenheit mit den Kandidaten und ihrer Schlammschlacht im Wahlkampf.

Rund 37,6 Mio. Stimmberechtigte waren aufgerufen, unter zehn Kandidaten den Nachfolger von Amtsinhaber Roh Moo-hyun zu wählen. Roh, der Ende Februar nach fünf Jahren aus dem Amt scheidet, kann gemäß Verfassung nicht wiedergewählt werden.

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