Noch gibt es keinen konkreten Tatverdächtigen. Auch von derTatwaffe fehlt jede Spur.
Ein Dorf steht unter Schock. Jelena P. wurde am Freitagabend tot in der Wohung eines Mehrfamilienhauses in Koblach entdeckt. Wir gehen von einem Gewaltverbrechen aus, erklärt Hardy Tschofen, Leiter der Kriminalabteilung am Samstag der Neue am Sonntag. Laut Obduktionsergebnis starb das Mädchen bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an ihren schweren Kopfverletzungen. Noch immer ist aber unklar, wer die hübsche 16-Jährige ermordet hat. Es gibt noch keinen konkreten Tatverdächtigen, betont der Kripo-Chef. Die Tatwaffe und das Handy des Mädchens wurden noch nicht gefunden.
Sexueller Hintergrund?
Die Polizei ermittle im privaten und beruflichen Umfeld des Mädchens, aus den Befragungen hätten sich bisher noch keine Hinweise ergeben. Ein sexueller Hintergrund der Tat sei nicht auszuschließen. Abklärungen seien im Gange, erklärte Tschofen. Der endgültige Obduktionsbericht werde für kommende Woche erwartet.
Nachbarin entdeckte Leiche
Die 16-Jährige lebte in den vergangenen Tagen allein in der Wohnung. Die Eltern befanden sich laut Tschofen in ihrem Heimatland Serbien auf Urlaub. Sie hatten am Freitag mehrfach versucht ihre Tochter telefonisch zu erreichen. Doch vergeblich. Deshalb baten die besorgten Eltern eine Nachbarin, die einen Schlüssel für die Wohnung besaß, nach dem Rechten zu schauen. Gegen 19 Uhr machte sie dann die grausige Entdeckung. Jelena lag mit dem Gesicht zur Wand in einer Blutlache. Zu diesem Zeitpunkt war das Mädchen bereits seit mehreren Stunden tot. Die Eltern wurden noch am selben Tag vom Tod ihrer Tochter verständigt. Sie kehrten am Samstag nach Vorarlberg zurück. Laut Angaben von Bekannten hatte Jelena vor kurzem mit ihrem Freund Schluss gemacht. Auch habe sie in den letzten Tagen mehrfach Besuch in ihrer Wohnung gehabt. Bekanntschaften, die sie in einer Diskothek gemacht haben soll.
Lebensfrohes Mädchen
Jelena war in Rankweil als Lehrling im Hotel Hoher Freschen beschäftigt. Sie absolvierte dort eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Jelena war ein lebensfrohes und aufgewecktes Mädchen, beschreibt sie ihr Chef Andreas Weber. Die gesamte Belegschaft sei tief betroffen. Jelena hatte sich laut Weber am Donnerstag krank gemeldet. Am Freitag haben wir vergeblich versucht sie zu erreichen. Jetzt wissen wir warum. Der Schock sitzt auch bei Jelenas Nachbarn, Andreas und Petra Loacker, tief. Das Ehepaar hatte zuletzt im Sommer auf das Haus der Familie P. aufgepasst, als diese auf Urlaub war. Sie hatten auch gemeinsam Geburtstage gefeiert. Dass so etwas in der Nachbarschaft passiert, ist einfach unfassbar, kann Andreas gegenüber der Neue am Sonntag die Tat noch immer nicht fassen. Seine Ehefrau Petra ergänzt: Ich hoffe nur, dass der Täter bald gefasst wird.
Zeugen gesucht
Das LKA sucht Zeugen, die das Mädchen in den letzten Tagen gesehen haben oder Angaben darüber machen können, wer sich am 3. Jänner in dem Wohnhaus aufgehalten hat: Tel. 059-133-80-3333.