Am späten Abend rückte ein Großaufgebot in St. Pölten zur Brandbekämpfung auf dem Gelände der Glanzstoff-Gruppe aus. Zuvor war in Neufurth im Bezirk Amstetten der 30 Meter hohe Turm eines Betonmischwerks in Brand geraten, 200 Kräfte standen im Einsatz. In Neumarkt an der Ybbs (Bezirk Melk) bekämpften 78 Feuerwehrleute Flammen in einer Produktionshalle.
In dem Industriebetrieb in der Landeshauptstadt war gegen 22.00 Uhr eine riesige Abluftanlage samt Anbauten und Rohrsystem in Vollbrand geraten. Den rund 360 Einsatzkräften bot sich nach Angaben der Feuerwehr ein wahres Flammeninferno. Das Feuer wurde nach rund eineinhalb Stunden unter Kontrolle gebracht, die Löscharbeiten dauerten aber bis in die frühen Morgenstunden an. Das Firmengebäude und Hallen waren nicht betroffen. Wie die NÖ Sicherheitsdirektion am Freitag mitteilte, wurden Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Glanzstoff Austria ist auf die Produktion von Viskosegarnen spezialisiert. Jährlich werden etwa 10.500 Tonnen technische rund 1.000 Tonnen textile Garne produziert. Am Standort St. Pölten sind 350 Mitarbeiter beschäftigt, so die Angaben der Firma. Die technischen Viskosegarne würden vor allem im Verstärkungsgewebe von Reifen eingesetzt.
Die Ursache des Brandes bei dem Betonmischwerk war vorerst nicht bekannt, ein Sachverständiger sei beantragt worden. Das Feuer in Neumarkt an der Ybbs war nach Ende des Arbeitstages entstanden, ein bei einer benachbarten Firma Beschäftigter bemerkte den aus der Halle aufsteigenden Rauch. Laut NÖ Sicherheitsdirektion dürfte im Zuge von Eisengussarbeiten glühendes Spritzeisen auf ein Förderband gespritzt sein und das darauf befindliche Quarzsand-Kohlenstaub-Gemisch entzündet haben. Die Höhe des entstandenen Sachschadens dürfte lediglich 10.000 Euro betragen.