Als weiteren Schritt regte er eine Senkung des Spitzensteuersatzes in Richtung “echte 40 Prozent” sowohl für Unselbstständige als auch für Selbstständige – also auch die Abschaffung der Steuerbegünstigung des 13. und 14. Gehalts – an. Insgesamt forderte der Wifo-Chef ein Gesamtkonzept.
Es bringe nichts, ein Steuerpaket zu schnüren und davon getrennt Umweltmaßnahmen zu setzen, so Aiginger, der sich im Gegenzug zur Senkung von Lohnsteuer und Sozialabgaben eine stärkere Besteuerung von Vermögen, etwa durch eine höhere Grundsteuer, und CO2-Emissionen vorstellen kann.
Zweite Priorität hat für Aiginger der von der Regierung beschworene Mittelstand. Hier sprach er sich für eine Senkung der Tarife aus. Die Anhebung der Einkommensgrenze (51.000 Euro), ab der der Spitzensteuersatz von 50 Prozent fällig wird, steht für Aiginger außer Streit. Die Frage sei, ob man zusätzlich auch den Spitzensteuersatz senke. Aiginger mahnte zudem zu Einsparungen durch eine Verwaltungsreform.
Auf eine Anhebung der Negativsteuer für Arbeitnehmer, die keine Steuern zahlen, angesprochen, meinte Aiginger, dass er andere Prioritäten habe. Die größere Hilfe für die Niedrigverdiener wäre es, sie auszubilden. Im Bereich Pflege schlug Aiginger eine Professionalisierung der privaten Betreuung etwas durch Weiterbildung vor. Die Pflege Angehöriger zu Hause könnte zu einem Beruf gemacht werden, gleiches gelte auch bei der Kinderbetreuung.