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Europas Börsen schließen nach Panikverkäufen mit massiven Verlusten

Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag mit massiven Verlusten geschlossen. Die Kurseinbrüche nahmen teilweise seit den Terroranschlägen im September 2001 nicht gesehene Ausmaße an.

Unter den größten Kursverlierern fanden sich die Börsen in Madrid (minus 7,54 Prozent), Frankfurt (minus 7,16 Prozent) und Paris (minus 6,83 Prozent).

Panikstimmung hatte sich Aktienhändlern zufolge zu Wochenbeginn an den Märkten breit gemacht. Als Hintergrund nannten Börsianer weiter die Sorge vor einem Abrutschen der US-Konjunktur in eine Rezession und einem Durchschlagen der US-Kredit- und Wirtschaftskrise auf andere Regionen.

Angetrieben wurde die Panikstimmung von neuen Negativnachrichten aus der Finanzbranche. So hatte am Freitag der US-Anleiheversicherer Ambac seine Top-Bonitätsnote “AAA” der Ratingagentur Fitch verloren. Dies gefährde Milliarden von Dollar an Staats- und Unternehmensanleihen, die von Ambac versichert wurden.

Inzwischen hat die US-Hypothekenkrise einem Zeitungsbericht zufolge jetzt auch chinesische Banken erreicht. Laut “South China Morning Post” wird sie für das vierte Quartal 2007 noch einmal weitere deutliche Abschreibungen vornehmen müssen. Betroffen von Abschreibungen könnten laut Bericht auch zwei weitere chinesische Banken sein.

Auch in Deutschland gab es zu Wochenbeginn neue Negativschlagzeilen von Bankenseite. Die WestLB wird für 2007 eine Milliarde Euro Verlust schreiben und soll jetzt eine 2 Mrd. Euro schwere Kapitalspritze erhalten. Auch bei der Commerzbank sind im vierten Quartal 2007 zusätzliche Abschreibungen angefallen.

Vor diesem Hintergrund fanden sich Finanzwerte am Montag unter den größten Kursverlierern in Europa. ING büßten 10,49 Prozent auf 20,99 Euro ein. Banco Santander büßten 9,00 Prozent auf 11,32 Euro ein. Commerzbank fielen nach der Meldung neuer Abschreibungen um 10,06 Prozent auf 18,96 Euro. Auch Societe Generale litten unter Gerüchten über weitere Abschreibungen und verloren 7,99 Prozent auf 78,52 Euro.

Aktien des französischen Versicherers AXA verloren 10,08 Prozent auf 22,12 Euro. Allianz büßten 9,99 Prozent auf 119,88 Euro ein. Börsianer berichteten von Ängsten, dass sich die aktuelle Bankenkrise auch auf die Versicherer ausweiten könnte.

Sehr schwach notierten auch einige Versorger. Aktien des spanischen Stromversorgers Iberdrola büßten 12,58 Prozent auf 8,55 Euro ein. In Frankfurt verloren E.ON 8,80 Prozent auf 132,97 Euro. Die jüngsten Rezessionsängste hatten am Montag auch die Preise für Rohöl und damit in Folge auch andere Energiepreise fallen lassen.

 

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