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Berufsbildende Schulen boomen

Den deutlichen Trend zur höheren Bildung sowie den ebenso deutlichen geburtenbedingten Schülerschwund an den Volksschulen zeigt ein von Statistik Austria am Donnerstag veröffentlichter Zehn-Jahres-Vergleich der Schülerzahlen an den verschiedenen Schultypen.

Im Vergleich zum Schuljahr 1996/97 besuchten im vergangenen Schuljahr 2006/07 um 21 Prozent mehr Schüler eine berufsbildende höhere Schule und um 13,6 Prozent mehr eine AHS-Unterstufe. Die Zahl der Volksschüler sank in diesem Zeitraum dagegen um fast zehn Prozent.

Mit 1.187.937 Schülern bzw. einem Plus von 0,8 Prozent gegenüber 1996/97 (1.178.605) ist die Gesamtschülerzahl in den vergangenen zehn Jahren relativ konstant geblieben. Zwischen den Schultypen kam es aber zu deutlichen Verschiebungen. Die Zahl der Volksschüler sank aufgrund der zurückgehenden Geburtenzahlen in diesem Zeitraum um 9,5 Prozent auf 347.254 Kinder – das ist laut amtlichen Statistikern der niedrigste Wert seit 20 Jahren (1986/87: 342.378). Der Rückgang wird laut Statistik Austria auch die nächsten zehn Jahre noch anhalten und 2017 einen Wert von etwa 322.000 Volksschülern erreichen. Erst ab dann könne wieder mit steigenden Zahlen gerechnet werden.

Die Zahl der Hauptschüler ist seit 1996/97 um 2,3 Prozent auf 257.642 Kinder gesunken. Dagegen konnte die AHS-Unterstufe um 13,6 Prozent auf 116.674 Schüler zulegen. Dem entsprechend hat sich auch der Anteil der Zehnjährigen, die nach der Volksschule in ein Gymnasium wechseln, erhöht: 2006/07 besuchten 32,5 Prozent aller Schüler der 5. Schulstufe die AHS (der Rest die Haupt- bzw. Sonderschule), vor zehn Jahren waren es erst 28,4 Prozent.

Nach Bundesländern betrachtet wechselt nur in Wien die Mehrzahl der Zehnjährigen an die AHS (52,4 Prozent). In den anderen Bundesländern ist es weniger als ein Drittel, in Vorarlberg (21,8 Prozent) und Tirol (22,9 Prozent) sogar weniger als ein Viertel.

Mit einem Plus von 21,2 Prozent verzeichneten die berufsbildenden höheren Schulen (BHS) den stärksten Zuwachs aller Schultypen. Mittlerweile besuchen 134.609 Schüler eine BHS, gegenüber 87.054, die in eine AHS-Oberstufe gehen (plus 8,4 Prozent gegenüber 1996/97). Dagegen mussten die berufsbildenden mittleren Schulen einen Rückgang von 1,4 Prozent auf 52.468 Schüler hinnehmen.

Auffallend bei den Veränderungen der vergangenen zehn Jahre ist weiters eine Erholung der Zahl der Berufsschüler. Während 1980 noch 197.000 Jugendliche die Berufsschule besuchten, waren es 1996/97 nur noch 125.000. Seither ist die Zahl der Lehrlinge wieder um 6,9 Prozent auf 133.625 angestiegen. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich auch die Zahl der Sonderschüler mit minus 25,5 Prozent verringert: Besuchten 1996/97 noch 17.657 eine Sonderschule, waren es 2006/07 nur noch 13.158. In der Statistik Austria führt man dies vor allem auf die verstärkten Integrationsangebote zurück.

Bei den nun vorgelegten Zahlen handelt es sich laut amtlichen Statistikern übrigens um die erste Auswertung aus den vollständigen Datenbeständen der nach dem neuen Bildungsdokumentationsgesetz erhobenen Zahlen. Seit Inkrafttreten des Bildungsdokumentationsgesetzes 2003 gab es keine vollständige amtliche Schulstatistik mehr.

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