Schülerstatistik: ÖVP sieht Hauptproblem in Wien
Die Daten zur Anzahl der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache zeigten, dass die “SPÖ jahrzehntelang zugesehen hat, ohne Maßnahmen zu ergreifen”. Städte wie Berlin würden dagegen Sprachstandsfeststellungen und gebührenfreie Bildungszeiten im Kindergarten zur Sprachfrühförderung anbieten, so Cortolezis-Schlager in einer Aussendung.
Aufgrund der “konzeptlosen Stadtplanungspolitik” gebe es in Wien Pflichtschulen, wo der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund über 50 Prozent betrage und ein Viertel aller Schulkinder Deutschprobleme habe, meinte die VP-Politikerin. Sie plädierte für eine eigene Vorbereitungsklasse für Kinder mit Sprachförderbedarf, Gratis-Kindergartenplätze ab dem vierten Lebensjahr sowie die Vorverlegung der Schuleinschreibung um ein Jahr.
Das BZÖ setzt auf eine Beschränkung des Ausländeranteils in den Schulkassen auf 30 Prozent. Ein ähnlicher Entschließungsantrag – für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache – sei bereits 2006 vom Nationalrat beschlossen worden, so BZÖ-Klubobmann Peter Westenthaler in einer Aussendung. Diesen gelte es nun umzusetzen: “Ein zu hoher Ausländeranteil in Schulen bringt Benachteiligungen für österreichische Kinder, die dadurch im Lernfortkommen aufgehalten werden. Auch Kinder nicht deutscher Muttersprache lernen die Sprache nicht und werden nicht integriert. Hier muss rasch regulativ eingegriffen werden.” Wie die FPÖ plädierte Westenthaler außerdem für einen Zuwanderungsstopp.
Die Grünen verlangen wirksame Förderkonzepte für die jene rund 20 Prozent der Volksschüler, die Deutsch erst als Fremdsprache erlernen müssen. Die Zahlen über die Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache zeigen für den Grünen Bildungsprecher Dieter Brosz “nichts weniger als eine sprachliche Bildungsmisere”. Ohne entsprechende Maßnahmen werde es nicht gelingen, die große Zahl an Kindern und Jugendlichen entsprechend ihrer Bedürfnisse zu fördern und zu erfolgreichen Schulabschlüssen zu führen. Als ersten Schritt verlangte Brosz eine deutliche Erhöhung der Anzahl der Förderlehrer.