Wien-Museum zeigt Plakate aus den 70ern
Anlass für die Schau ist eine neue Publikationsreihe der Wienbibliothek, aus deren Plakatsammlung die Exemplare stammen. “An diesem Plakat sieht man sehr gut, wie sich die Werbelandschaft verändert hat”, meinte die stellvertretende Leiterin der Plakatsammlung, Julia König-Rainer, bei der Präsentation am Mittwoch. Dafür gibt es auch noch andere Beispiele, etwa das aus dem Jahr 1974 stammende Poster mit einem unbekleideten Paar und der Aufschrift: “Schöner und gesünder leben durch Leistungen der chemischen Industrie.”
Geworben wird auf den meist sehr farbenfrohen Exponaten für Produkte, die der “Wickie, Slime&Paiper”-Generation noch gut bekannt sein dürften. Auch Gewista-Chef Karl Javurek berichtete von einem “Deja vu” beim Betreten der Ausstellung. So sei ihm etwa jenes Plakat, auf dem eine leicht bekleidete Dame für den “Gspritzten” wirbt, noch bestens in Erinnerung. Am jetzigen Wiedersehen ist das Werbeunternehmen Gewista nicht unbeteiligt: Das Firmenarchiv wurde 1975 der Wienbibliothek vermacht.
In der Schau bzw. im Buch sind aber nicht nur Werbeplakate sind zu sehen. Auch Kultur-Ankündigungen oder Wahlpropaganda wurden aus den Archiven geholt. Die Ereignisse um die Arena-Besetzung 1976 oder der Bau der ersten Wiener U-Bahn werden so wieder lebendig. Die im Wien- Museum affichierten Groß-Plakate sind übrigens Originale, die in mehrfacher Ausfertigung vorhanden waren.
Insgesamt werden allein aus den 1970er-Jahren über 20.000 Plakate in der Wienbibliothek verwahrt. 100 von ihnen wurden für das neue Buch ausgewählt.