Sturm erreichte in der Schweiz Spitzen von 153 km/h
In Deutschland, wo der Sturm ebenfalls schon in der Nacht übers Land fegte, waren die Auswirkungen zunächst geringer als erwartet.
In der Schweiz kam “Emma” richtig in Fahrt: Über den Pilatus fegte der Sturm mit Tempo 149 hinweg, auf dem Jungfraujoch wurden 143 km/h gemessen. Im Flachland wurden in der Nordostschweiz die höchsten Windgeschwindigkeiten verzeichnet. In Steckborn am Bodensee waren es 112 Kilometer pro Stunde, auf dem Zürichberg 103 km/h. MeteoSchweiz rechnete mit einem Anhalten des Sturms bis gegen Abend. Angaben über Verletzte lagen zunächst nicht vor.
In Deutschland blieb die zerstörerische Wucht der Sturmfront vorerst aus: “Wir haben den ersten Sturmteil für die Nacht überschätzt”, sagte Meteorologe Rüdiger Hartig vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Für den Tagesverlauf galten die Sturmwarnungen jedoch weiter. Vor allem in Süddeutschland sei noch mit Orkanböen zu rechnen.
An der Nordsee erreichte der Sturm bereits in der Nacht vereinzelt Windstärke 11. In List auf Sylt wurden Spitzengeschwindigkeiten von 104 Stundenkilometern, auf der Hallig Hooge und in Büsum 101 km/h gemessen. Landeinwärts blieb es im Flachland bei Windstärken von 8 bis 9. In den Bergen erreichte der Sturm Windstärke 12, allein 140 Stundenkilometer auf dem Brocken, was jedoch laut DWD nicht ungewöhnlich für diese Höhenlage sei.
Schäden gab es auf zahlreichen Strecken der Deutschen Bahn. Auf der Verbindung Köln-Koblenz prallte am Morgen bei Brühl ein ICE gegen einen umgestürzten Baum, wie ein Unternehmenssprecher der AP bestätigte. Der Zugführer wurde verletzt, die Reisenden wurden evakuiert und mit Ersatzzügen und Bussen zum Ziel gebracht. Die Strecke wurde gesperrt.
Auch mehrere Strecken in Niedersachsen und Bayern sowie Regionalverbindungen in anderen Bundesländern wurden wegen Unwetterschäden gesperrt.