Neues Center of European Union Studies an der Uni Salzburg
Mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten, einem Master-Studium und einem im Herbst dieses Jahres startenden Doktorats-Kolleg wollen die rund 30 Wissenschafter der Uni Salzburg aus Sozial-, Rechts-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften “nicht nur ein österreichischer, sondern langfristig auch ein europäischer Think-Tank” werden, erklärte die Leiterin des Zentrums und Vizerektorin der Uni, Sonja Puntscher-Riekmann, am Montag vor Journalisten in Wien.
Welche demokratische Struktur ist Europa angemessen, und wie können Interessen repräsentiert werden, wie stellt sich das Spannungsfeld Sicherheit und Freiheit angesichts der Einrichtung von Europäischen Sicherheitsagenturen dar, gibt es so etwas wie eine europäische Öffentlichkeit, oder gibt es im Umfeld der Globalisierung ein europäisches Gesellschaftsmodell – mit solchen Fragen beschäftigt sich das im Vorjahr gegründete SCEUS, das im Herbst in “eines der schönsten Häuser Mitteleuropas” ziehen wird, so Puntscher-Riekmann. Derzeit wird die Edmundsburg am Mönchsberg für das Zentrum adaptiert.
Für das im Herbst startende Doktoratskolleg stehen acht Ausbildungsplätze zur Verfügung. Die Dissertanten sollen sich drei Jahre lang der Frage widmen, ob es ein “Europäisches Sozialmodell gibt bzw. es ein solches geben sollte”. Derzeit hat man dafür bereits 40 Bewerber. Finanziert wird die Doktoratsausbildung von der Schweizer Humer-Stiftung, die 200.000 Euro pro Jahr zur Verfügung stellt.
Das seit 2006 laufende “Master-Studium of European Union Studies” wird in Kooperation mit der Universität Olmütz (Tschechien) betrieben. In einem Joint-Degree-Programm werden Studenten beider Länder für den EU-Arbeitsmarkt mit speziellen Kenntnissen auch über die neuen Mitgliedstaaten ausgebildet. Derzeit belegen 75 Studenten dieses Master-Programm.