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Säureattentate: Noch keine Spur

Keine neuen Erkenntnisse haben die Ermittler im Falle der mit vermutlich Buttersäure gefüllten Pakete, die drei oberösterreichische Kommunalpolitiker aus Weißkirchen und ein Innviertler Bauamtsleitererhielten.

Alle Sendungen wurden in Passau aufgegeben, jetzt erhoffe man sich Ergebnisse der DNA-Tests, so Sicherheitsdirektor Alois Lißl am Samstagnachmittag zur APA.

Die Ergebnisse der an der Gerichtsmedizin Salzburg durchgeführten DNA-Untersuchungen würden Mitte nächster Woche vorliegen, sagte Lißl. Ermittelt wurde auch weiterhin im Umfeld der vier Opfer. Der Zusammenhang zwischen ihnen sei aber äußerst schwer einzuschätzen. Es könnte sich in allen Fällen aber um “raumplanerische oder bautechnische Begehrlichkeiten” von Personen handeln, die von den Gemeindevertretern negativ entschieden worden seien.

Der SPÖ-Landtagsabgeordnete Rudolf Prinz (61) hatte das in Passau abgeschickte Paket am Freitag geöffnet, dabei trat die Säure aus. Prinz wurde dabei an den Händen verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden, wo er sich auch noch am Samstag befand. Zwei Pakete, die an Weißkirchener ÖVP-Mandatare – darunter Ortsparteichef Vizebürgermeister Leopold Zöbl – adressiert waren, konnten von den Sicherheitsbehörden noch rechtzeitig abgefangen werden.

Das vierte Paket wurde an einen Innviertel Bauamtsleiter geschickt, der es laut Lißl aber nicht öffnete und unverletzt blieb. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere Pakete im Umlauf und in der Zustellphase sind, sagte Lißl. Er sprach in diesem Zusammenhang erneut die Warnung an die Bevölkerung aus, derartige Poststücke nicht zu öffnen.

Erschüttert zeigte sich am Samstag die 3.000-Einwohner-Gemeinde Weißkirchen. Mit der Post gefährliche Säure an Politiker zu verschicken sei hinterhältig und “wie in einem Krimi”, waren sich die Gemeindebürger einig. Die drei Politiker hätten wegen eines Flächenumwidmungs-Streits vor Jahren Drohbriefe erhalten, sagte eine Frau. “Aber das ist doch längst verjährt”, meinte ein Pensionist. Eine Frau vermutete hingegen, dass der Täter von der Gift-Attacke auf den Bürgermeister von Spitz, Hannes Hirtzberger, inspiriert wurde.

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