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Terror-Prozess: Anträge des Anwalts abgewiesen

Im Wiener Straflandesgericht ist am Mittwoch unter regem medialen Interesse der Terror-Prozess gegen Mohamed M. und Mona S. fortgesetzt worden.

Da Mona S. ihren Schleier nicht ablegen wollte und somit weiter von der Verhandlung ausgeschlossen blieb, ist am Mittwoch im Terror-Prozess eine handschriftliche Stellungnahme der 21-Jährigen verlesen worden. “Wir sind seit sechs Monaten in Haft und leiden sehr. Gott weiß es am Besten, ich habe nichts Unrechtes getan! Übersetzen ist keine Straftat”, hieß es darin.

Mona S. und ihr Mann Mohamed M. – die beiden sind ausschließlich nach islamischem Recht miteinander verheiratet – sollen laut Anklage zumindest ab März 2007 “Mitglieder einer terroristischen Vereinigung, nämlich der al-Qaida bzw. anderer international tätiger radikal-islamischer Terrornetzwerke” gewesen sein. Mohamed M. soll im Internet Anschläge auf die bevorstehende Fußball-EM erörtert haben und an der Verbreitung eines “Drohvideos” beteiligt gewesen sein. Der Frau wirft der Staatsanwalt primär vor, Übersetzerdienste geleistet und sich damit propagandistisch für die al-Qaida betätigt zu haben.

Die 21-Jährige wies das in ihrer Stellungnahme zurück. Bei den Übersetzungen habe es sich um “reine Medienarbeit” gehandelt: “Wir waren der Meinung, man sollte nicht einseitig von den USA informiert werden. Unser Ziel war es, eine Dienstleistung anzubieten.” Sie habe mit ihrem Mann Nachrichten und Presseaussendungen von “Widerstandsgruppen” im Irak und in Tschetschenien ins Deutsche übertragen.

“Dass wir Sachen von der al-Qaida übersetzt haben, heißt nicht, dass wir auch die Meinung vertreten haben”, betonte Mona S. Sie habe nur Informationen bereitstellen wollen: “Wir wollten die al-Qaida nicht fördern! Gott weiß am Besten, dass wir nicht die al-Qaida vertreten haben, sondern nur den Islam!” Der “Weg der al-Qaida” habe “nichts mit dem Islam zu tun”.

Anschließend begann Richter Norbert Gerstberger mit Aktenverlesungen, was vermutlich mehrere Stunden in Anspruch nehmen dürfte. Ob der Prozess am Mittwoch zu Ende gehen wird, war vorerst unklar.

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