"Ermittlungserfolg" gegen Geiger purer Zufall
Frühwirth, ehemaliger Leiter der KD 1, wurde von der Verteidigung vorgeworfen, aus Rache gezielt gegen Geiger vorgegangen zu sein. Frühwirth bestritt dies gegenüber Richterin Minou Factor. Diese fand die Aussagen des Zeugen allerdings “schwer verdaulich”.
Die Polizei habe, so Frühwirth, das Treffen zwischen dem ehemaligen Kripo-Chef und dem inzwischen verstorbenen Geschäftsführer der Sauna “Goldentime”, Wolfgang B., am 10. März 2006 nur observiert, weil sie hinter B. her waren. Bei dieser Zusammenkunft soll Geiger laut Anklage seinem Bekannten einen Razzia-Termin verraten haben.
Dass Geiger laut der Telefonüberwachung B. gebeten hatte, am 10. März um 11.00 Uhr zum Schottenring zu kommen und eine Liste mit einer Aufstellung über die gegen das “Goldentime” geführten Razzien mitzunehmen, war für Frühwirth kein Hinweis darauf, dass die beiden sich tatsächlich treffen könnten.
Die Entscheidung zur Überwachung habe er auch erst unmittelbar vor dem Termin getroffen. Die überwachten Telefonate zwischen seinem damaligen Vorgesetzten Geiger und B. interessierten Frühwirth nach eigenen Angaben nicht. Auch in den anderen Punkten bestritt Frühwirth, im Auftrag des suspendierten ehemaligen Wiener Landespolizeikommandanten Roland Horngacher gezielt gegen Geiger und B. vorgegangen zu sein. Die Anzeige gegen Wolfgang B. am 26. Jänner 2006 sei keine Rache dafür gewesen, dass eines von dessen “Mädchen” im Interview mit dem Nachrichtenmagazin “News” über die sexuellen Gepflogenheiten eines Wiener Spitzenpolizisten geplaudert hat, womit nur Horngacher gemeint gewesen sein konnte.