Dem 40-Jährigen wird vorgeworfen, einen Ministranten ab 2003 insgesamt 22 Mal missbraucht zu haben. Der Priester war bereits im Jahr 2000 wegen sexuellen Kindesmissbrauchs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Ein Urteil wurde noch am Donnerstag erwartet.
Der Mann habe massiv gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen, heißt es in der Anklage. Er habe bereits 2001 wieder begonnen, Messdiener zu betreuen, obwohl ihm in der Bewährungszeit jede Arbeit mit Jugendlichen verboten war. Er soll Jugendfreizeiten organisiert und Buben nach ihrer Schambehaarung und der Länge ihrer Geschlechtsteile befragt haben. Erst 2003 wurde dem Geistlichen die zuvor ausgesprochene Strafe erlassen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 40-Jährigen vor, danach einen Ministranten jahrelang missbraucht zu haben. Dabei habe der Mann das Geschlechtsteil des Buben berührt. Der bei den Taten zehn bis 13 Jahre alte Ministrant habe den Geistlichen auch befriedigen müssen.
Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten unterdessen etwa ein Dutzend Menschen mit einer Mahnwache gegen den Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller. Dieser hatte den Pfarrer trotz der Vorstrafe wieder in der Gemeindearbeit eingesetzt. Das Bistum Regensburg hatte damit gegen Richtlinien der Deutschen Bischofskonferenz verstoßen.