Als “gutes Zeichen” wertete Missethon, dass die vereinbarte Vertraulichkeit bisher eingehalten wurde. Folgerichtig stellte auch der ÖVP-Generalsekretär fest: “Inhalte kann und will ich nicht kommentieren.”
Deshalb wollte Missethon auch nichts zu der vom Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa (V) angesprochenen Kompromissmöglichkeit sagen, wonach die Steuerreform zwar erst 2010, eine Steuersenkung aber im Zuge der geplanten Teuerungsabgeltung schon früher kommen könnte. Auch nicht kommentieren wollte der Generalsekretär einen vom Nachrichtenmagazin “profil” veröffentlichten ÖVP-Kompromissvorschlag, der de SPÖ beim Krisengipfel am Mittwoch vorgelegt worden sein soll. Demnach könnten durch eine Valorisierung der Einkommensgrenzen für die Eingangssteuersätze bis 38 Prozent bis zu 3,4 Millionen Arbeitnehmer im unteren und mittleren Einkommensbereich um durchschnittlich 250 Euro pro Jahr entlastet werden. Diese Maßnahme würde 800 Millionen Euro kosten und könnte schon 2009 greifen.
Nicht nur über Ort, Zeitpunkt und Form der Gespräche nach Ostern hüllte Missethon den Mantel des Schweigens, er konnte auch nicht sagen, bis wann ein etwaiges Ergebnis vorliegen soll. Wichtig sei ein gut ausverhandeltes Ergebnis, sagte er nur: “Qualität geht vor Termin.”
Im Gegensatz zur SPÖ ist bei der ÖVP derzeit keine Sitzung der Parteigremien geplant. Die ÖVP habe dazu keine Veranlassung, man befinde sich auf dem Pfad der Regierungsvereinbarung. Außerdem sei die Parteispitze ohnehin immer im Kontakt mit den Ländern, sagte der Generalsekretär.