Die Menschenrechtssprecherin der Oppositionspartei, Birgid Weinzinger, forderte aus diesem Anlass den Einsatz von internationalen Menschenrechtsbeobachtern in Tibet unter Einbeziehung der Vereinten Nationen und appellierte an die Bundesregierung, “die Dinge endlich beim Namen zu nennen”. Man müsse sich aufraffen und die Tibet-Thematik im Ministerrat besprechen. Die außenpolitische Sprecherin Ulrike Lunacek erklärte, sie werde Kontakt mit dem österreichischen Olympischen Komitee aufnehmen.
Die Teilnehmer der Protestaktion, unter ihnen auch die Klubobfrau im niederösterreichischen Landtag, Madeleine Petrovic, trugen Transparente mit der Aufschrift “Menschenrechte für Tibet” und “Keine Toten unter Olympischem Feuer”. Es wurde auch ein schwarzer Sarg aufgestellt. “Wir wollen nicht mehr zusehen, wie Menschen sterben”, erklärte Petrovic. Etwa hundert Menschen und ein Dutzend Fotografen hatten sich am Vormittag vor der chinesischen diplomatischen Vertretung in Wien-Landstraße versammelt.
Die Veranstaltung eskalierte gegen Ende, als eine kleine Gruppe versuchte, auf das Botschaftsgelände vorzudringen. Ein exiltibetischer Aktivist wurde festgenommen, nachdem er versucht hatte, auf das Botschaftsgebäude zu klettern und die chinesische Fahne zu entfernen. Mittlerweile ist der Botschaftsbereich laut Polizeiangaben abgeriegelt, die Situation habe sich beruhigt.