AA

Quanten-Physiker Zeilinger hat neues Labor

©© photo J. Godany
Der Wiener Physiker Anton Zeilinger hat sein Ziel erreicht, künftig das ganze Weltall als Labor nutzen zu können. Seinem Team ist es gelungen, einzelne Lichtteilchen (Photonen) ins All zu senden und - reflektiert an einem Satelliten - wieder zurück zu bekommen.

Als nächstes können nun Photonen am Boden mit solchen im All verschränkt werden.

Das quantenphysikalische Phänomen der Verschränkung steht immer wieder im Mittelpunkt von Zeilingers Experimenten mit Photonen. Bei dieser “spukhaften Fernwirkung”, wie Albert Einstein diesen Effekt bezeichnet hat, bleiben beispielsweise zwei Lichtteilchen über theoretisch beliebige Distanzen wie durch Zauberhand miteinander verbunden. Bestimmt man etwa die Polarisation (Schwingungsebene des Lichts) des einen Teilchens, kennt man augenblicklich auch den Zustand des anderen Teilchens.

Eingesetzt wird die Verschränkung etwa zur Quantenkryptografie, bei der Daten absolut abhörsicher übertragen werden können. Die Wissenschafter basteln aber auch an eigenen Quantencomputer, die auf den seltsamen Phänomenen der Quantenwelt aufbauen und jedenfalls in speziellen Einsatzgebieten ungeahnte Möglichkeiten bieten sollen. Verschränkte Photonen sind mögliche Kandidaten für den Ersatz von herkömmlichen Bits und Bytes.

Die Distanzen für seine Experimente zur Quantenkommunikation konnte Zeilinger in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausdehnen. Nach erfolgreichen Übertragungen von sogenannten verschränkten Photonen – Lichtteilchen – durch die Wiener Nachtluft im Jahr 2004 ging es auf die Kanarischen Inseln, 144 Kilometern zwischen La Palma nach Teneriffa konnten überwunden werden.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Quanten-Physiker Zeilinger hat neues Labor
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen