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Kinderbeauftragte will Sex erst ab 18 Jahren erlauben

Die polnische Regierungsbeauftragte für Kinder will Geschlechtsverkehr nur mit Personen ab 18 Jahren erlauben. Das sagte Ewa Sowinska vor kurzem bei einem Vortrag in der Katholischen Universität Lublin, wie die Zeitung "Dziennik" am Dienstag berichtete.

Die bisherige Altersgrenze von 16 Jahren sei zu niedrig, so Sowinska. Der Vorschlag stößt auf breite Ablehnung bei Politikern und Experten.Auch die rechtskonservative Oppositionspartei “Recht und Gerechtigkeit” (PiS), unter deren Regierung Sowinska vor zwei Jahren eingesetzt wurde, ist gegen den Vorstoß der Kinderbeauftragten. “Ich rate ihr, dass sie ihre Arbeit auf solide Forschungen stützt”, erklärte die PiS-Abgeordnete Joanna Kluzik-Rostkowska. Ein derartiges Verbot sei nämlich eine “tote Vorschrift”, an die sich kaum ein Jugendlicher halten würde, so die Abgeordnete.

Experten weisen auf kuriose Folgen hin, die sich aus der Regelung ergäben. “Ein 18-jähriger würde ins Gefängnis gehen, wenn er mit seiner Freundin schläft, die ein halbes Jahr jünger ist”, kommentiert die Philosophie-Professorin Magdalena Sroda. Außerdem sieht das polnische Recht die Möglichkeit einer Eheschließung vom 16. Lebensjahr an vor – die von Sowinska gewünschte Regelung würde also auch Ehepartner zur Enthaltsamkeit zwingen.

Sowinska steht der nationalkatholischen “Liga polnischer Familien” (LPR) nahe, mit der die PiS in der vergangenen Legislaturperiode eine Koalition gebildet hatte. Sie machte unter anderem durch ihre Kritik an der Fernsehsendung “Teletubbies” auf sich aufmerksam, bei der die Figur des “Tinky Winky” wegen seiner Damenhandtasche eine homosexuelle Lebensweise propagiere. Außerdem schlug Sowinska vor, eine Liste mit Berufen zu erstellen, die Homosexuellen verschlossen bleiben sollen – darunter der Beruf des Lehrers.

Die rechtsliberale “Bürgerplattform” (PO), die nach der Wahl im vergangenen Herbst gemeinsam mit der gemäßigten Bauernpartei PSL die Regierung übernahm, würde die Kinderbeauftragte gerne austauschen. Sowinska weigert sich bisher aber, vor Ablauf ihrer Amtszeit abzutreten. Nach Angaben der PO-Abgeordneten Magdalena Kochan in der Zeitung “Polska” plant die PO, dem Amt des Kinderbeauftragten in Zukunft mehr Kompetenzen und sogar die Möglichkeit zu Gesetzesinitiativen zu geben.

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