Rund 30 Prozent der Befragten an den Schulen gaben an, im Alltag täglich bis wöchentlich mit Gewaltproblemen konfrontiert zu sein. Nur zehn Prozent der Lehrer bzw. 15 Prozent der Schülervertreter gaben an, keinerlei Schwierigkeiten zu haben.
80 Prozent der Lehrer, 75 Prozent der Eltern und 78 Prozent der Schülervertreter haben nach eigenen Angaben große Probleme mit Gewalt. Die meisten Auseinandersetzungen gibt es demnach in Sonder- und polytechnischen Schulen, 90 Prozent der Lehrer sprachen dort von Schwierigkeiten. Einen Unterschied gibt es auch zwischen Hauptschulen (87 Prozent) und AHS (75 Prozent), erklärte der Verein der sich mit Täter- und Opferarbeit beschäftigt die Sicht der Lehrkräfte. In Berufsschulen dürfte es demnach am friedlichsten zugehen, “nur” 52 Prozent berichteten dort von Problemen.
Kommt es zu Gewalteskalationen versuchen 90 Prozent der Lehrer diese selbst bzw. in der Schule zu lösen. Nur vereinzelt wenden diese sich an Organisationen (fünf Prozent) oder die Polizei (zwei Prozent). 56 Prozent der Eltern wünschen sich allerdings Unterstützung von externen Einrichtungen. Vor allem Prävention sollte nach Angaben aller Befragten nicht alleine der Schule überlassen werden.
Vorbeugende Gewalt- und Kriminalitätsprävention ist für mehr als 80 Prozent der Befragten ein gewünschtes Problemlösungsmittel. Härtere Strafen wünschen sich nur 16 Prozent, darunter vor allem männliche und jüngere Lehrpersonen. Bemängelt wurde von allen drei Gruppen (81 bis 91 Prozent) das Fehlen von ausreichenden vorbeugenden Maßnahmen. Eltern und Schülervertreter orteten vor allem bei den Bildungseinrichtungen einen Mangel.
Gefordert sind laut der Umfrage (5.454 Lehrkräfte, 4.509 Mütter und Väter und 864 Schülervertreter wurden befragt) aber vor allem Schulungen für die Kinder, das wünschen sich mehr als 50 Prozent der Erwachsenen und rund 70 Prozent der Schülervertreter. Statt einzelnen Projekten werden kontinuierliche Angebote wie die dauernde Anwesenheit eines Sozialarbeiters an Schulen bevorzugt. Mehr als 70 Prozent sprachen sich für mehr Informationen aus, über 80 Prozent verlangten nach Konfliktregelungen für Schüler.
Über die Homepage http://www.neustart.at bietet der Verein ab sofort eine Informationsplattform an, unter der ab Herbst 2008 auch Präventionsprogramme für Schulen angeboten werden. Mit der Maßnahme soll die von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) gestartete Aktion “Weiße Feder” gegen Gewalt unterstützt werden.