Kärntnerin zum zweiten Mal mit "Sub-Auspiciis-Ehren
Nach der Allgemeinen Mathematik an der Uni Graz (2005) bekam die Wissenschaftlerin die Auszeichnung nun auch an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt, wo sie das Studium der Technischen Mathematik abschloss. Seit 1952 gelang dieses Kunststück in Österreich nur vier Personen.
Die akademisch korrekte Ansprache der Geehrten fiel sogar dem Bundespräsidenten schwer. Kein Wunder – zu den zwei Doktortiteln gesellen sich noch zwei Magister und ein Diplom-Ingenieur. Unter anderem schloss Hofer im Jahr 2001 das Studium der Rechtswissenschaften mit ausgezeichnetem Erfolg ab.
“Es ist nicht wie bei einem Fußballspiel, wo man nur 90 Minuten ausgezeichnete Leistungen bieten sollte. Es geht um rund zehn Jahre, wo Spitzenleistungen erbracht werden müssen”, zollte Fischer der Wissenschaftlerin Respekt. Unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen steckte der Bundespräsident der Kärntnerin den nunmehr zweiten Ehrenring der Republik an den Finger.
Ihre zweite Dissertation verfasste Hofer – sie ist Universitätsassistentin am Institut für Statistik und Operations Research an der Karl-Franzens Universität Graz – zum Thema “Statistical Process Management in the Aggregates Industry” bei den Professoren Jürgen Pilz und Franz Rendl in Klagenfurt.
Die Arbeit hat für die Baustoffindustrie zentrale Bedeutung und entstand in Kooperation mit der isländischen Firma “Petromodel” in Reykjavik, der Universität Bristol in Großbritannien und dem “Slovenian National Building and Civil Engineering Institute” (ZAG Ljubljana). Das entwickelte System ermögliche der Baustoffindustrie eine neuartige Qualitätskontrolle, die “gewaltige Kosten- und Zeitersparnis” mit sich bringe, erläuterte Doktorvater Jürgen Pilz.
Mathematik sei alles andere als langweilig, räumte Hofer in ihrer Dankesrede mit einem Klischee auf. Schließlich wende sie selbst das Fach etwa in den Disziplinen Medizin oder Wirtschaft an. “In jeder Wissenschaft steckt so viel Wissenschaft, wie Mathematik in ihr steckt”, zitierte Hofer den Philosophen Immanuel Kant. Kritische Worte fand die Doppel-Doktorin für die Auswirkungen die Universitätsreform. Jung-Wissenschaftlern fehlten zu oft die Perspektiven, die Universitäten betrieben zum Nachteil des Akademiker-Nachwuchses zu oft eine “Kettenvertragspolitik”, meinte Hofer.