Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der Mann meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an.
Der 19-jähriger Zivildiener hatte den Täter erwischt, als dieser gerade seinen in der Pantzergasse geparkten Pkw aufgebrochen hatte. Der mehrfach vorbestrafte Gewalttäter, der in Folge seiner Verurteilungen einen falschen Namen angenommen hatte, machte sich just gerade in dem Moment im Wageninneren zu schaffen, als der Bursch mit einer Freundin von einem Drum ‘n Bass-Abend zu seinem Auto zurückkehrte.
Der 19-Jährige klopfte gegen das Fenster, als er den Eindringling an den Zündkabeln hantieren sah. Dieser stieg darauf hin aus und verlor offenbar die Nerven, als er bemerkte, dass nicht irgendein Passant, sondern der Besitzer vor ihm stand.
Obwohl ihn der Zivildiener ungeschoren davonkommen lassen wollte (“Geh einfach! Geh!”), startete der 23-Jährige einen ebenso unnötigen wie unglaublichen Gewaltexzess: Ein Dutzend Mal dürfte er mit der 35 Zentimeter langen Eisenstange auf den Zivildiener eingeschlagen haben, der bereits nach dem ersten Hieb zu Boden ging und das Bewusstsein verlor. Der Täter ging auch auf seine 21 Jahre alte Begleiterin los, die sich nach dem ersten Schlag tot stellte und somit vergleichsweise glimpflich davon kam, weil der Serbe darauf von ihr abließ.
Dass der 19-Jährige die Attacke überlebt hat, grenzt beinahe an ein Wunder. Im Spital wurden ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, ein Eindrückungsbruch des Schädeldachs, eine massive Hirnrindenquetschung, Gesichtsknochen-, Augenhöhlen-, und Kieferbrüche sowie eine Verschiebung der Gesichtskontur festgestellt. Drei Wochen lag der 19-Jährige im Koma, fast zwei Monate wurde er stationär behandelt. Erst danach war er überhaupt wieder ansprechbar.
Beim Auto, das der Täter entwenden wollte, hatte es sich um einen 13 Jahre alten Honda Civic gehandelt. Gebrauchswert: Geschätzte 1.000 Euro.
“Ich kann’s nicht erklären! Ich kann es nicht entschuldigen”, meinte der angeklagte 23-Jährige nur vor einem Schwurgericht (Vorsitz: Friedrich Zeilinger). Seinem halbtot geschlagenen Opfer musste das Gesicht regelrecht wieder “zusammengeflickt” werden: Unter anderem implantierten die Ärzte vier Titanplättchen. Die Sehfähigkeit eines Auges hat der 19-Jährige zu zwei Dritteln eingebüßt. Dem Zivildiener stehen noch mindestens drei weitere Gesichtsoperationen bevor – allfällige Eingriffe aus rein kosmetischen Gründen sind dabei noch gar nicht mitberücksichtigt.