Die “Le Ponant” war von den Seychellen in Richtung Mittelmeer unterwegs, als sie gekapert wurde. Über mögliche Forderungen wurde zunächst nichts bekannt.
Unter den Geiseln seien einige Franzosen, teilte das französische Außenministerium mit. Das Krisenzentrum sei eingeschaltet worden, um zunächst alle notwendigen Informationen zu sammeln. Gemeinsam mit der Reederei CMA CGM werde der Kontakt zu den betroffenen Familien hergestellt. Verteidigungsministern Hervé Morin schloss im französischen Radio einen Militäreingriff nicht aus.
Der französische Premierminister Francois Fillon verurteilte die Kaperung. Das Verteidigungs- und Außenministerium seien mobilisiert, um so rasch wie möglich zu handeln, sagte der Regierungschef bei einem Besuch in Brüssel. Er äußerte die Hoffnung auf eine rasche Freilassung der Geiseln.
Die Küste vor Somalia und generell der gesamte Golf von Aden zwischen der arabischen Halbinsel und dem Horn von Afrika sind berüchtigt für Piratenüberfälle. Im vergangenen Jahr wurden dort mehr als zwei Dutzend Schiffe gekapert. Auch Patrouillenboote der US-Marine schrecken die meist schwer bewaffneten Täter nicht ab. Erst vor wenigen Wochen hatten Piraten einen dänischen Frachter gegen eine hohe Lösegeldzahlung aus ihrer Gewalt entlassen. Somalische Behörden hatten damals kritisiert, die Zahlung von Lösegeld ermutige nur neue Fälle von Seeräuberei.
Die “Le Ponant” ist 88 Meter lang und verfügt über vier Decks. Auf dem der Luxus-Yacht gibt es zwei Restaurants. Das Schiff kann 64 Passagiere aufnehmen.