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Haradinaj zurück in der Politik

Haradinaj ist zurück in der Kosovo-Politik
Haradinaj ist zurück in der Kosovo-Politik ©APA (epa)
Der ehemalige kosovarische Premier Haradinaj will in die Politik zurück. Er war zuvor vom UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im einstigen Jugoslawien (ICTY) am vergangenen Donnerstag von allen Vorwürfen freigesprochen worden.

Als Vorsitzender der nun oppositionellen “Allianz für Zukunft” (AAK) setzte er sich gleich für die Abhaltung neuer Kommunal- und Parlamentswahlen im Herbst ein. Spätestens sollten die Wahlen Anfang nächsten Jahres abgehalten werden. Der Kosovo rief am 17. Februar seine Unabhängigkeit aus.

Für die Regierung von Premiers Thaci, seines langjährigen Rivalen, hatte Haradinaj nur Kritik übrig. Als “Beleidigung für die Kosovaren” bezeichnete der Politiker die Behauptungen des Ministerpräsidenten, bisher vorwiegend mit der Status-Frage befasst gewesen zu sein, weshalb ein Aktionsprogramm der Regierung nicht vorbereitet werden konnte.

Haradinaj hatte im März 2005 den Posten des Regierungschefs niederlegt, nachdem das UNO-Tribunal eine Kriegsverbrechenanklage gegen ihn und zwei weitere einstige UCK-Angehörige veröffentlicht hatte. Er stellte sich daraufhin dem Tribunal und wurde bis zum Prozessbeginn im Vorjahr freigelassen.

Er war der einzige Angeklagte des Haager Gerichtes, welchem die politische Betätigung während des Verfahrens vor dem UNO-Tribunal nicht untersagt wurde. Sein Freispruch löste tiefe Empörung in Serbien aus, wo ihm nicht nur die Verantwortung für die Kriegsverbrechen im West-Kosovo, sondern auch direkte Beteiligung angelastet wird.

Sowohl Haradinaj wie auch Thaci, der ehemalige politischer Führer der UCK, hatten nach dem Kriegsende im Juni 1999 ihre Parteien gebildet. Die Demokratische Partei Thacis ist seit der Parlamentswahl Ende 2007 die stärkste politische Kraft im Kosovo, Haradinaj gilt andererseits als Angehöriger des wahrscheinlich landesweit mächtigstens Clans.

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